Steinhof-Gründe: Stadt Wien bremst Bauprojekt

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SteinhofGruende Stadt Wien bremst(c) DiePresse.com
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Die geplante Bebauung der Steinhof-Gründe muss überarbeitet werden. Das Projekt wurde gestutzt, 200 geplante neue Wohnungen "ersatzlos gestrichen".

Gegen die geplante Bebauung der Wiener Steinhof-Gründe regt sich seit längerer Zeit Widerstand. Anrainer, Bürgerinitiativen und die Rathaus-Opposition machten dagegen mobil. Unterstützt wurden sie publizistisch von der "Kronen Zeitung". Ursprüglich wollte die Gesiba etwa 600 Wohnungen auf dem Areal erreichten, nun wurde das Projekt teilweise abgesagt.

Nach den Angaben von Bürgermeister Michael Häupl werden rund 200 der geplanten Wohnungen "ersatzlos gestrichen". Die Pläne für die restlichen etwa 400 Wohnungen "werden an die Gesiba zur Neubearbeitung zurückgestellt", so Häupl. "Es gibt keine Vorgaben. Rein theoretisch könnten auch keine Wohnungen gebaut werden."

Wann die neuen Pläne vorliegen werden, ist zurzeit unklar: "Es gibt keinen Zeitplan. Der Baubeginn wäre ohnehin erst in einem guten Jahr gewesen und so wird es eine adäquate Zeitverzögerung geben", so der Bürgermeister. Das ebenfalls geplante Rehabilitationszentrum, das sich bereits im Bau befindet, wird aber jedenfalls kommen. Die alten Gebäude, die sich rund um das Rehabilitationszentrum befinden, werden hergerichtet.

"Stadt muss nichts zurückzahlen"

Einen finanziellen Verlust für die Stadt Wien bedeute das teilweise Abrücken von den ursprünglichen Bauplänen allerdings nicht, versicherte der Bürgermeister. "Wir werden uns mit der Gesiba gut arrangieren. Die Stadt muss nichts zurückzahlen." Man werde die Aufträge anderwärtig vergeben.

Vassilakou kündigt Bürgerbeteiligung an

Die Bürger sollen sich im zweiten Anlauf rund um die Bebauung der Steinhof-Gründe jedenfalls mehr einbringen können. "Im kommunikativem Bereich ist eine Menge falsch gelaufen", gab Häupl zu, betonte aber gleichzeitig, "nicht mehr mit Steinen nach irgendjemanden werfen zu wollen".

"Es ist gut und richtig, das Projekt zu überarbeiten und neu zu dimensionieren", sagte die grüne Planungsstadträtin Maria Vassilakou. Nun sei der Weg frei, dass sie als Planungsstadträtin dafür sorgen könne, gemeinsam mit den Bürgern Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten, "die alle kritischen Punkte berücksichtigen", versprach Vassilakou. Mit der nun angekündigten Lösung sei die Chance gegeben, "die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren".

Die gestrichenen Wohneinheiten liegen nördlich des Rehab-Zentrums. Jene, welche die Gesiba noch einmal überarbeiten soll, befinden sich südlich davon. Die alten bestehenden Gebäude auf dem Areal, auf dem unter anderem das denkmalgeschützte Otto-Wagner-Spital und die berühmte Jugendstilkirche liegen, sollen saniert werden, kündigte der Bürgermeister an.

(APA)

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