Die Feinstaub-Grenzwerte werden in einigen Regionen Österreichs um das bis zu Dreifache überschritten. Schuld sei unter anderem das anhaltende Hochdruckwetter. Das gefährde die Gesundheit, sagen Experten.
Bereits vor Beginn der Feinstaub-Saison wurden die EU-Grenzwerte mehrfach überschritten. In den letzten Tagen hat sich die Luftqualität in Österreich weiter verschlechtert. Die Messwerte bei Feinstaub - vor allem in Wien, im Grazer und Klagenfurter Becken, Eisenstadt und im Inntal - seien um das bis zu Dreifache über den Grenzwerten gelegen, berichtete das ORF-"Morgenjournal" am Montag. Die Luftqualität sei so schlecht wie selten zuvor. Der Smog sei bereits gesundheitsgefährdend, warnen Experten.
An 67 der 142 Messstellen in Österreich wurde bereits jetzt der Jahresgrenzwert für Feinstaub überschritten. Der "PM10 Wert", mit dem die Feinstaubkonzentration gemessen wird, hat in Wien bereits Werte von 150 Mikrogramm pro Kubikmeter - als Grenzwert werden 50 Mikrogramm pro Kubikmeter angegeben. "Die Grenzwerte wurden heuer insbesondere zwischen Jänner und März und seit Ende Oktober überschritten", sagte Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt (UBA). Für die derzeit hohe Belastung wird vor allem das Hochdruckwetter mit den niedrigen Windgeschwindigkeiten verantwortlich gemacht. "Bei den herrschenden Wetterbedingungen reichen die Maßnahmen, die in den letzten Jahren gesetzt worden sind, nicht aus", so Schneider.
Die schlechte Luftqualität könne Herz-Kreislauf-Probleme, Asthmaanfälle und sogar Herzinfarkte auslösen, meinte Umweltmediziner Hans Peter Hutter im ORF-Radio. Die Feinstaubpartikel könnten in der Leber und in der Niere Probleme verursachen. Politiker sollen auch "unbequeme Maßnahmen wie Tempolimits fordern", betonte Hutter.
In Italien wurden bereits autofreie Sonntage wegen der Smogbelastung eingeführt. Die Bewohner von Rom und Mailand mussten ihre Fahrzeuge stehen lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen. Wer sich nicht daran hielt, musste mit Strafen ab 150 Euro rechnen. In Rom sind weitere autofreie Sonntage geplant.
(APA/Red.)