Die Salzburger Landeschefin erarbeitet ein Modell zur Wiedereinführung der Gebühren. Dieses will sie beim nächsten Bundesparteitag vorlegen.
Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) wird in Sachen Wiedereinführung der Studiengebühren auch nach dem Nein der Bundespartei das Ziel weiterverfolgen. Sie will nun ein konkretes Modell zur Wiedereinführung der Studiengebühren erarbeiten und dieses beim nächsten Bundesparteitag vorlegen. Die Studierenden sollen nur dann zur Kasse gebeten werden, wenn sie im Gegenzug an den Unis gute Bedingungen erwarten können und auch das Stipendienwesen fair und sozial ausgewogen geregelt wird, erläuterte Burgstaller ihre Vorstellungen.
Als Vorbild nannte Burgstaller die Fachhochschule Salzburg, an der Gebühren eingehoben werden, es aber keinerlei Beschwerden darüber gebe. Dort hätten die Studenten einen fixen Studienplatz, fixe Laborplätze und auch die Garantie, das Studium in der Mindestdauer absolvieren zu können, wenn die Leistungen stimmen. Außerdem sollte das Stipendienwesen fairer geregelt werden. Denn dieses benachteilige seit langem Kinder von Arbeitnehmern, während beispielsweise Kinder von Landwirten aufgrund der Berechnung der Einheitswerte leichteren Zugang zu Stipendien hätten.
Voves und Häupl für Gebühren
In vielen Gesprächen höre sie von den Menschen, dass dies der richtige Schritt wäre, wenn die Unis dadurch den Studierenden gute Leistungen anbieten könnten, so Burgstaller am Freitag. Auf die Frage, wer denn nun die schweigende Mehrheit in der SPÖ sei, die ebenfalls bereits für die Wiedereinführung der Studiengebühren eintrete, sagte Burgstaller, dass diese schwer zu definieren sei.
Die Salzburger Landeshauptfrau verwies aber darauf, dass ihr steirischer Amts- und Parteikollege Franz Voves nach der Landeshauptleutekonferenz in Kaprun einen Abtausch vorgeschlagen habe: Die SPÖ solle sich bei den Studiengebühren bewegen, die ÖVP dafür bei der Gesamtschule. Und auch von Wiens Bürgermeister Michael Häupl seien bereits ähnliche Signale zu vernehmen gewesen. Er könne sich die Einführung von Gebühren vorstellen, als "Kompromiss, solange gewährleistet bleibt, dass ein Studium nicht zum Privileg einiger Weniger verkommt".
(APA)