Waffenschmuggel: Österreicher soll in Ägypten vor Gericht

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Bei dem 32-Jährigen sollen auf dem Flughafen in Kairo Waffen im Gepäck entdeckt worden sein. Das Außenministerium steht mit ihm in Kontakt.

Wegen mutmaßlichen Waffenschmuggels muss sich - möglicherweise - ein Österreicher in Ägypten vor Gericht verantworten. Bei dem in Niederösterreich lebenden 32-Jährigen und einem Deutschen sind am 2. November auf dem Flughafen in Kairo Waffen im Gepäck entdeckt worden.

Die ägyptischen Justizbehörden hätten die Fälle von vier Verdächtigen, unter ihnen auch zwei Ägypter, an das Notstandsgericht für die Sicherheit des Staates überwiesen, wie die Zeitung "Al-Ahram" am Donnerstag berichtete.

Im Außenministerium in Wien erklärte man am Donnerstag, die Konsularabteilung der Botschaft stehe in Kontakt mit dem Österreicher. Wie die ägyptischen Justizbehörden weiter agieren würden, könne man derzeit kaum abschätzen.

Angeblich zu Einsatz auf Öltanker unterwegs

Der Deutsche und der Österreicher sollen versucht haben, vier Gewehre sowie 200 Schuss Munition ins Land zu bringen. Die Tageszeitung "Kurier" berichtet in ihrer Freitagausgabe, es hätte sich um vier russische "Weltkriegsgewehre" gehandelt. Nach Informationen der ägyptischen Zeitung "Al-Masry Al-Youm" wollten die Männer in der ägyptischen Hafenstadt Suez zu einem Einsatz als Sicherheitskräfte an Bord eines Öltankers gehen.

Außenministeriums-Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal betonte Donnerstagabend, dass die österreichische Botschaft in Kairo mit dem Anfang November in Haft genommenen Österreicher in Kontakt stehe: "Da geht es um den normalen konsularischen Schutz. Zuletzt hatte gestern (Mittwoch, Anm.) ein Mitarbeiter der Konsularabteilung Kontakt mit dem Inhaftierten." Man bemühe sich um eine Verbesserung der Haftbedingungen, Gesundheit, Medikamente, Lesestoff, Austausch von Briefen mit Angehörigen etc. Selbstverständlich beobachte man auch das weitere Vorgehen der ägyptischen Justizbehörden in dem Fall.

Keine formellen Informationen aus Ägypten

Möglich ist, dass es zu einer Anklage vor dem Staatssicherheitsgericht wegen eines Sicherheitsdeliktes kommt. Andererseits könnte die Causa eventuell auch in eine Anklage wegen eines simplen Zollvergehens münden. Weder der Anwalt des Österreichers noch dessen Frau oder die offiziellen österreichischen Stellen hätten dazu aber formelle Informationen vonseiten Ägyptens.

Auch ein Prozesstermin steht zunächst nicht fest. Die unter dem Notstandsrecht entstandenen Staatssicherheitsgerichte in Ägypten werden von Menschenrechtlern heftig kritisiert. Ein fairer Prozess sei nicht möglich, da das Urteil nicht angefochten werden könne, sagen sie.

(APA)

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