Romney gewinnt US-Vorwahl in New Hampshire klar

Romney gewinnt USVorwahl Hampshire
Romney gewinnt USVorwahl Hampshire(c) Reuters (Brian Snyder)
  • Drucken

Der Favorit Mitt Romney setzt sich bei den Vorwahlen der US-Republikaner durch. Obama bezeichnet er als gescheiterten Präsidenten.

Er hat prall gefüllte Wahlkampfkassen und das Momentum auf seiner Seite: Der US-Republikaner Mitt Romney ist der Präsidentschaftskandidatur gegen Barack Obama am Dienstag (Ortszeit) einen großen Schritt näher gerückt. Wie in Iowa konnte sich Romney auch bei den zweiten Vorwahlen im US-Staat New Hampshire durchsetzen - und diesmal auch mit klarem Vorsprung. Nach der Auszählung von 95 Prozent der Stimmen kam der Ex-Gouverneur von Massachusetts auf 39,4 Prozent der Stimmen.

Auf dem zweiten Platz landete der Kongressabgeordnete Ron Paul (22,8 Prozent) und auf Rang drei der ehemalige Gouverneur von Utah, Jon Huntsman (16,8 Prozent).

"Es geht um die Seele Amerikas"

"Das ist die Nacht, in der wir Geschichte gemacht haben", rief ein demonstrativ triumphierender Romney seinen Anhängern in Manchester zu. Bei den Präsidentenwahlen im November "geht es um die Seele Amerikas". Obama bezeichnete er als einen gescheiterten Präsidenten, der abgelöst werden müsse.

Romney ist in seiner Partei aber nicht unumstritten. Vielen Anhängern der Republikaner ist der ehemalige Gouverneur des Staates Massachuchets nicht konservativ genug. Vor allem die streng religiösen Christen an der Basis lehnen den Mormonen ab. Das könnte Romney schon bald zu spüren bekommen, denn als nächstes machen die US-Vorwahlen im konservativen Süden des Landes Station und zwar am 21. Jänner in South Carolina und am 31. Jänner in Florida.

--> Alle Vorwahl-Termine

Der moderate Romney gilt Umfragen zufolge aber auch dort als Favorit. In landesweiten Umfragen liegt der 64-Jährige ebenfalls vorn. Mit einer Vorentscheidung für den Kandidaten der Republikaner wird aber erst am "Super Tuesday" Anfang März gerechnet, wenn auf einem Schlag in mehreren US-Staaten abgestimmt wird. Romney gilt wegen seiner Erfahrung als Unternehmer auch als aussichtsreichster Kandidat in einem direkten Duell mit Obama, da die Wirtschaftskrise den Wahlkampf dominieren dürfte.

Konkurrent Paul gibt nicht auf

Die parteiinterne Konkurrenz will aber noch nicht aufgeben: Ron Paul, ein extrem libertärer Kandidat machte deutlich, dass er das Rennen nicht aufgeben wolle. "Es kommt nicht in Frage, die Dynamik, mit der wir begonnen haben, jetzt abzubrechen", munterte er seine Anhänger auf. Man werde Romney auf den Fersen bleiben. Er forderte den sofortigen Rückzug der US-Truppen aus anderen Ländern. Die USA könnten es sich nicht mehr leisten, "Weltpolizist" zu sein.

Auch Huntsman machte klar, dass er weitermachen werde. "Der dritte Platz ist ein Ticket, mit dem man weiterfahren kann", sagte er.

Gingrich nur bei zehn Prozent

Newt Gingrich, der frühere Präsident des Abgeordnetenhauses, kam ediglich auf 9,4 Prozent der Stimmen. Auch der strikt Konservative Rick Santorum, der vor einer Wochen in Iowa noch hauchdünn hinter Romney auf Platz zwei gelandet war, erreichte nur 9,3 Prozent. Rick Perry, Gouverneur von Texas, landete mit 0,7 Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz. Er hatte in New Hampshire allerdings auch keinen Wahlkampf gemacht.

Obama liegt in Wählergunst vorne

Insgesamt gibt es 50 Vorwahlen, bis die Republikaner bei ihrem Parteitag im Sommer in Florida offiziell ihren Präsidentschaftskandidaten aufstellen. Die Präsidentenwahlen sind am 6. November. Einer jüngsten Umfrage zufolge würden sich derzeit 48 Prozent der Wähler für Obama und 43 Prozent für Romney entscheiden.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Vorwahlen in Iowa
Außenpolitik

Fragen und Antworten zum Vorwahl-Marathon

Die Republikaner haben mit der Wahl des Herausforderers von Barack Obama begonnen. Das Wichtigste im Überblick.
Außenpolitik

Die enthusiastischen Jünger einer „Ron-Paul-Revolution“

Jugendliche Anhänger aus dem ganzen Land agieren als engagierte Wahlkampfhelfer für den Präsidentschaftskandidaten. Bei den Vorwahlen in New Hampshire steuerte Paul auf den zweiten Platz zu.
Paul Were Austrians
International

Ron Paul: "We're all Austrians now!"

Amerikas Plan B: Ron Paul denkt radikal anders als Mitt Romney oder Barack Obama. Genau deshalb hat er plötzlich eine kleine Chance. Im Internet ist der "unwählbare" Kandidat eine große Nummer.
Leitartikel

Die Zeit wäre reif für einen neuen Mieter im Weißen Haus

Die größte Stärke von US-Präsident Obama bei der Wahl im November ist die Schwäche seiner Herausforderer. Nur Romney kann ihm gefährlich werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.