Zentralmatura: Französisch-Lehrer sehen mehr Chancen

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Zentralmatura FranzoesischLehrer sehen mehr(c) FABRY Clemens
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Bisher seien viele Schüler durch den Fokus auf Schreiben abgeschreckt worden. Weil sie nun mehrere Kompetenzen unter Beweis stellen können, seien ihre Chancen größer.

Die schriftliche Zentralmatura, die 2014 an den AHS und 2015 an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) startet, bringt für die Fremdsprachen-Lehrer wesentliche Veränderungen, schildert Michel Mareschal von der Vereinigung der Französisch-Professoren in Österreich. Das Schreiben, das bei der schriftlichen Klausur bisher die Note bestimmt, werde um Hör- und Leseverständnis ergänzt. Die Schüler freue das, so Mareschal. "Die haben mehr Chancen. Man kann nur hoffen - und es weist alles darauf hin -, dass sie sich mehr trauen werden."

Mareschal hofft, dass sich dadurch künftig auch schwächere Schüler trauen, zur Matura anzutreten. Diese hatten große Ängste gehabt, weil nur das Schriftliche überprüft wurde und sie diese Kompetenz in der Regel am wenigsten beherrscht haben. "Jetzt, wo sie mehrere Kompetenzen unter Beweis stellen können, sind ihre Chancen deutlich größer. Das geht genau in die Richtung, die sich die Fremdsprachenlehrer immer gewünscht haben", so Mareschal.

"Kollegen fühlen sich sicher"

Die Vorbereitungen laufen aus Mareschals Sicht gut. "Gerade in den lebenden Fremdsprachen fühlen sich die Kollegen ziemlich sicher. Sie wissen, was auf sie zukommt. Es sind nur noch ein paar Kleinigkeiten, die noch nicht entschieden worden sind." Bei Lese- und Hörverstehen seien die Lehrer sehr froh, dass sie das nicht entwickeln müssen. Beim Schreiben seien die Meinungen aber "sicher sehr geteilt. Es gibt Kollegen und Kolleginnen, die schon Berührungsängste und Bedenken haben, Sie könnten nicht mehr alles mit den Schülern durchnehmen. Da ist sicher noch Aufbauarbeit zu leisten."

Durch die Zentralmatura habe sich auch der Unterricht verändert, betonte der Experte. "Die Gewichtung im Unterricht wird anders gelegt. Das war zwar im Lehrplan schon vorgesehen, aber die Maturaverordnung hat anders ausgeschaut und eine Übergewichtung des Schreibens nach sich gezogen. Da wird man sich jetzt leichter tun, indem man das Hör- und Leseverstehen stärker einfließen lässt. Das verändert den Unterricht massiv. Genauso die schriftliche Matura mit von Fachgruppen erstellten Themenkörben, aus denen die Maturanten Aufgaben ziehen."

"Noch nicht ganz erprobt"

Wie sich die neue Art der Prüfung auf das Notenniveau der Schüler auswirkt, will Mareschal mit Hinweis auf den Probecharakter der Schulversuche nicht bewerten. Eines sei allerdings klar: "Es ist schwieriger in drei oder vier Kompetenzen gut zu sein als in einer Kompetenz." Andererseits könne man so aber Schwächen in einem Bereich durch Stärken in einem anderen ausgleichen. "Das ist etwas sehr Neues und in Französisch noch nicht ganz erprobt."

(APA)

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