Zentralmatura: Deutsch-Fragen werden getestet

Zentralmatura DeutschFragen werden getestet
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Alle Schüler werden künftig dieselbe Deutsch-Matura schreiben. So sieht es die Zentralmatura vor. Ab März werden die Aufgabenstellungen im Bereich Deutsch auf ihre Tauglichkeit geprüft.

Wien/J.n. Von der höheren Technischen Lehranstalt (HTL) und der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (Bakip) bis zum Gymnasium: Alle Schüler werden künftig dieselbe Deutsch-Matura schreiben. So sieht es die Zentralmatura vor. An den AHS wird das ab dem Schuljahr 2013/2014 so sein, in den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) ein Jahr später umgesetzt. Nun beginnen die entsprechenden „Feldtestungen“; bei diesen werden die Maturabeispiele von Schülern gelöst und auf ihre Tauglichkeit geprüft.

Die Feldtestungen werden an 27AHS und 37BHS durchgeführt. Insgesamt nehmen also rund 1700 Schüler daran teil. Getestet werden dabei aber (noch) nicht die Schüler, sondern die rund 60 verschiedenen Aufgabenstellungen. Es wird analysiert, ob die Fragen klar gestellt sind und wie die Schüler damit zurecht kommen. Sollten sich Schwierigkeiten zeigen, werden die Fragen adaptiert. Schulversuche – bei denen die Zentralmatura bereits statt der bisherigen Matura durchgeführt wird – soll es erst im nächsten Schuljahr geben. Der späte Start der Schulversuche sorgt für Unmut, denn im Bereich der Fremdsprachen gibt es diese schon seit Jahren.

Zwei Prüfer gefordert

Auch inhaltlich gibt es Kontroversen. Die Interessengemeinschaft Autoren (IG) befürchtet, dass die Literatur bei der standardisierten Prüfung zu kurz kommt. Einen vorgegebenen literarischen Kanon wird es tatsächlich nicht geben, bestätigt Werner Wintersteiner, Leiter des Kompetenzzentrums für Deutschdidaktik an der Uni Klagenfurt, das an der Ausarbeitung der Prüfungsfragen führend beteiligt ist. Umstritten ist aber auch die Art der Beurteilung. Politisch unerwünscht, aber vom Kompetenzzentrum für Deutschdidaktik präferiert wäre das „Vier-Augen-Prinzip“ (zwei Begutachter). Beurteilt nur der Klassenlehrer, könne trotz zentralisierter Fragestellung und standardisiertem Beurteilungsraster keine objektive Benotung stattfinden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2012)

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