Spritpreis: BZÖ wirbt für einen Tank-Boykott

Spritpreis BZoe bringt Dringlichen
Spritpreis BZoe bringt Dringlichen(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
  • Drucken

Das BZÖ fordert die Senkung der Mineralölsteuer sowie eine Öffnung der Bundestankstellen. Die FPÖ wünscht sich eine staatliche Höchstpreisregelung.

Das BZÖ lässt beim Spritpreis nicht locker. Das orange Bündnis hat am Mittwochvormittag im Nationalrat einen "Dringlichen Antrag" eingebracht, der unter anderem eine Senkung der Mineralölsteuer sowie eine Öffnung der Bundestankstellen fordert. Bereits bei der "Aktuellen Stunde" zur Verkehrsinfrastruktur warb das BZÖ mit einem Transparent für einen Tank-Boykott am 1. März.

In der schriftlichen Begründung des "Dringlichen" beklagt Bündnis-Obmann Josef Bucher, dass jede noch so kleine Unsicherheit in der Weltpolitik an den heimischen Tankstellen schon Stunden später in klingende Münze umgewandelt werde. Dagegen würden Preissenkungen nie oder mit großer Verspätung und in viel zu geringem Ausmaß an die Konsumenten weitergegeben.

Schon am Montag hatte FP-Obmann Heinz-Christian Strache die Einführung einer staatlichen Höchstpreisregelung gefordert, mit der die Spritpreise auf 1 bis 1,20 Euro beschränkt werden. Auch er kündigte an, bei der heutigen Nationalratssitzung einen Initiativantrag einbringen zu wollen, der auch auf eine Erhöhung des Kilometergeldes, der Pendlerpauschale und eine Senkung der Mineralölsteuer abzielt.

Untätigkeit der Regierung

Der Regierung wird vom BZÖ weiters kalkulierte Untätigkeit vorgehalten, schneide sie doch wie die OMV durch steigende Gewinne über die Dividende und zusätzliche Mehrwertsteuereinnahmen am Ende sogar noch heftig mit. Dies habe dazu geführt, dass die Kosten für den Autofahrer weit höher gestiegen seien als die allgemeine Teuerung. Während diese seit 2000 um fast 25 Prozent in die Höhe gegangen sei, hätten sich die Autokosten um 30 Prozent nach oben bewegt.

Insgesamt sechs Anliegen tragen nun Bucher und Kollegen "dringlich" an VP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner heran. Insgesamt gesetzt wird auf das so genannte Luxemburger Modell. Dieses meint eine "marktorientierte Höchstpreisregelung" analog zu den Rotterdamer Großmarktpreisen. Gleichzeitig will das BZÖ eine EU-weite Initiative zur Untersuchung von Preisabsprachen und Kartellbildung.

Debattiert wird der "Dringliche" ab 15 Uhr.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

MINISTERRAT: MITTERLEHNER
Österreich

Mitterlehner: Spritpreise und Irankrise nicht steuerbar

Der Wirtschaftsminister vergleicht die Lage bei den Treibstoffpreisen mit den Krisen im Iran - beide könnten amtlich nicht geregelt werden. Die Mineralölsteuern seien jedenfalls nicht der Grund für die hohen Preise.
Strache fordert amtliche Preiskontrolle für Sprit
Politik

Strache: Staat soll Spritpreise regulieren

Der FPÖ-Chef fordert außerdem eine Senkung der Mineralölsteuer und eine Erhöhung der Pendlerpauschale und des Kilometergeldes. BZÖ-Chef Bucher ruft zum Tankboykott auf.
Nationalrat BZoe will dringlich
Politik

"Dringlicher Antrag": BZÖ will weniger für Benzin zahlen

Das BZÖ verlangt von Wirtschaftsminister Mitterlehner eine Benzinpreis-Begrenzung. Den Mineralölkonzernen soll untersagt werden, vor verlängerten Wochenenden die Tarife außertourlich anzuheben.
Spritpreise BZoe ruft Wettbewerbshueter
Österreich

Spritpreise: BZÖ ruft die Wettbewerbshüter

BZÖ-Chef Bucher: OMV soll per Sonderdividende zum Sparpaket beitragen.
Spritpreis: BZÖ plant Anzeige bei Wettbewerbsbehörde
Politik

Spritpreis: BZÖ plant Anzeige bei Wettbewerbsbehörde

Es bestehe der "massive Verdacht, dass Ölkonzerne ihre marktbeherrschende Stellung in Form eines Preiskartells nutzen", sagt BZÖ-Chef Bucher.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.