Die Türen: Wer beißt den letzten Hund?

Tueren beisst letzten Hund
Tueren beisst letzten Hund(c) rough trade
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Die Türen, 2002 in Berlin gegründet, wollen nichts mit "The Doors" zu tun haben. Ihr viertes Album heißt "ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ", jeder Käufer darf es selbst benennen.

"Leben oder streben". Die Berliner Bohème ist für ihre Selbstironie bekannt und für ihre skeptische Beziehung zur Leistungsgesellschaft – versteht sich, dass sie auch diese Haltung gern ein wenig ironisiert. Etwa in diesem angenehm nervösen Lied, in dem Fragen aufgeworfen werden wie: „Den letzten beißen die Hunde, aber wer beißt den letzten Hund?“ Andreas Spechtl (ja genau, der Sänger der längst in Berlin sesshaften österreichischen Band Ja, Panik) spielt eine gut ausgeschlafene Gitarre, während Maurice Summen über ein Leben singt, das selten vor Mittag beginnt und mit Hobbys wie „Joga und Systemkritik“ trotzdem anstrengend ist. „Ich will keinen Mindestlohn, ich will Mindestliebe“, fordert er und hält fest: „Dasein muss doch reichen, und die Reichen müssen da sein, wenn man sie braucht.“ Slacker von Neukölln bis Ottakring, hört die Signale!

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Boris Jordan (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 13 Uhr und 14.30 Uhr auf FM4.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.03.2012)

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