Streitkräftekommandant Höfler warnt vor Einsparungen beim Heer. Der Parteienzank gehe auf Kosten der Sicherheit. In Allentsteig verhandelt das Ministerium am Montag mit unzufriedenen Bauern.
Günter Höfler, der höchste Offizier der Truppe, warnt vor weiteren Einsparungen beim Bundesheer. "Ich glaube, wir haben eine Grenze erreicht, wo die Sicherheit mittelfristig gefährdet ist", sagte der Streitkräftekommandant am Montag in der "Kleinen Zeitung". Anstelle mutiger Reformen bestimme Parteienzank die politische Debatte um das Heer. Höfler beklagt einen "schlampigen Umgang mit der Sicherheitspolitik" in diesem Land. Nach Generalstabschef Edmund Entacher signalisiert damit ein weiterer wichtiger Heeresvertreter seinen Unmut über die Sparplänen von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ).
In Allentsteig verhandeln heute Vertreter der rund um den Truppenübungsplatz angesiedelten Landwirte mit dem Verteidigungsministerium über die Einsparungspläne. Minister Norbert Darabos (SPÖ) plant, die Heeresforste am Truppenübungsplatz und damit auch die landwirtschaftlichen Flächen auszugliedern und an die Bundesforste zu übergeben. Rund 200 Bauern fürchten, ihre Pachtverträge und damit ihre Existenzgrundlage zu verlieren.
Allentsteig ist mit rund 157 Quadratkilometern fast genauso groß wie das Fürstentum Liechtenstein und der größte Truppenübungsplatz Österreichs. Die landwirtschaftlichen Flächen, die die Bauern bewirtschaften, sind ca. 3000 Hektar groß. Sollten die Verhandlungen nicht erfolgreich verlaufen, drohen die Bauern mit einem Aufmarsch vor dem Ministerium in Wien.
Der Minister versuchte aber bereits vergangene Woche zu beruhigen: Die Landwirte könnten "sich sicher sein, die Gründe weiter bewirtschaften zu können". Den Militärs, die ebenfalls Benachteiligungen fürchten, richtete er aus, dass die militärische Nutzung weiterhin "oberste Priorität" habe.
(Ag./Red.)
