Das Studi-Beisl Café Rosa in der Währinger Straße im neunten Wiener Gemeindebezirk sucht einen neuen Pächter. Die Hochschülerschaft der Uni Wien möchte die wirtschaftliche Führung des Lokals künftig abgeben.
Wien/J. N. „Wir hatten nie die Intention, ein gewinnorientiertes Unternehmen aufzubauen.“ So kommentiert Julia Kraus vom linken Vorsitzteam der Hochschülerschaft der Uni Wien die finanziellen Schwierigkeiten des Café Rosa. Dass der „antikapitalistische“ Ansatz nicht von Erfolg gekrönt ist, zeigt sich nun – nur zehn Monate nach dem Start des umstrittenen Café-Betriebs. Fest steht: Das Studi-Beisl in der Währinger Straße im neunten Wiener Gemeindebezirk sucht einen neuen Pächter.
Trotz steigender Einnahmen waren die Kosten für die ÖH Uni Wien höher als erwartet, gesteht Jakob Zerbes, Sachbearbeiter für das Café Rosa, ein. Nach einer Evaluierung des Betriebs sei man nun bereit, die Konsequenzen zu ziehen: Das Projekt soll zwar fortgeführt werden, aus den wirtschaftlichen Fragen möchte sich die ÖH künftig aber heraushalten. Die Hochschülerschaft sei bereits mit einigen Interessenten in Kontakt, die das Café künftig bewirtschaften könnten. Die ÖH selbst wolle sich mehr auf die inhaltliche Bespielung des Raums konzentrieren. Klar ist: Der neue Pächter muss die Prinzipien des Cafés – wie etwa „antikapitalistisch, basisdemokratisch, emanzipatorisch und antiklerikal“ – akzeptieren.
Verlust von 80.000 Euro drohte
Auf Druck der Opposition präsentierte das Vorsitzteam gestern, Donnerstag, eine Aufstellung der Ausgaben für das Café. Insgesamt belaufen sich diese auf rund 443.000 Euro. Wie die Online-Ausgabe des „Standard“ berichtete, hätte eine Weiterführung des Cafés in der geplanten Form einen Verlust von 80.000 Euro gebracht. Im überarbeiteten Businessplan vom Dezember 2011 heißt es demnach, dass das Lokal ohne weitere Zuschüsse oder Darlehen seitens der ÖH Uni Wien noch im Laufe des vergangenen Dezembers zahlungsunfähig gewesen wäre.