Wien: 64 Prozent gegen "Parkpickerl" in Währing

Symbolbild Kurzparken
Symbolbild Kurzparken(c) Clemens Fabry
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Die im 18. Bezirk durchgeführte Bürgerbefragung erteilte dem Parkpickerl eine deutliche Absage. Die Beteiligung lag bei 49 Prozent.

Mit 1. Oktober tritt die Ausweitung der Wiener Parkpickerl-Zonen in Kraft. Währing wird nicht dabei sein. Dies ergab eine per Brief durchgeführte Bürgerbefragung im 18. Gemeindebezirk. 64 Prozent der Bewohner sprachen sich gegen die Einführung des Parkpickerls in Währung aus. "Wenn man bedenkt, dass rund 75 Prozent der Befragten unterhalb der Gersthofer Straße, also in dichtverbauten Gründerzeitvierteln, wohnen, ist dieses Ergebnis eine mehr als klare Absage an die grünen Parkpickerlpläne zu werten", so Bezirksvorsteher Karl Homole (V) in einer Aussendung.

Er hatte bereits im Vorfeld der Befragung angekündigt, dass das Ergebnis für ihn bindend sei. Der endgültige Beschluss gegen das Parkpickerl muss noch im Bezirksparlament erfolgen. Die nächste Sitzung findet am Donnerstag statt.

32.262 Befragungsbögen wurden verschickt, 15.840 davon wurden ausgefüllt zurück geschickt. 5673 Personen bzw. 35,8 Prozent der Befragten votierten mit Ja, 10.145 dagegen. Zudem wurden 22 ungültige Stimmen abgegeben. "Die Beteiligung von 49 Prozent ist sensationell", meinte Homole: "Man kann und soll nicht von oben herab Maßnahmen gegen den Willen der Mehrheit zwangsverordnen."

Das Ergebnis der Befragung sei zu respektieren, meinte Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou in einer Aussendung: "Aus verkehrspolitischer Sicht ist es zu bedauern, dass Währing den Weg für mehr freie Parkplätze, für mehr Platz im Bezirk, vorerst nicht mitgeht."   

Meidling, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Hernals haben die Einführung des Parkpickerls ab Hebrst bereits beschlossen. In Penzing soll am 22. März im Zuge einer Sondersitzung des Bezirksparlaments die Entscheidung für oder gegen das Parkpickerl fallen. Fix sei allerdings bereits, dass es keinesfalls eine flächendeckende Pickerlpflicht im 14. Bezirk geben werde, kündigte Bezirkschefin Andrea Kalchbrenner bereits an. In Favoriten befindet man sich noch in der "Entscheidungsphase", ein Termin für eine Abstimmung in der Bezirksvertretung gibt es noch nicht.

(APA/OTS)

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