Auch Beteiligungen an Banken, einem Ölkonzern und dem Fußballclub Juventus Turin wurden beschlagnahmt. Der Besitz geht auf den getöteten Diktator, seinen Sohn Saif und den lybischen Geheimdienst zurück.
Die italienische Steuerpolizei hat am Mittwoch Besitztümer der Familie des verstorbenen libyschen Machthabers Muammar Gaddafi im Wert von 1,1 Milliarde Euro beschlagnahmt. Dabei handelt es sich um Aktienbeteiligungen, Immobilien und Bankkonten. Beschlagnahmt wurden auch Beteiligungen an der Bank-Austria-Mutter UniCredit, an der Ölgesellschaft ENI und am börsennotierten Fußballclub Juventus. Die Besitztümer sind auf Gaddafi, sowie auf seinen Sohn Saif al-Islam und auf den Ex-Chef der libyschen Geheimdienste, Abdallah al-Senussi, zurückzuführen.
Beschlagnahmt wurde ein 1,256-prozentiger Anteil an UniCredit im Wert von 611 Mio. Euro, sowie eine zweiprozentige Beteiligung am Rüstungskonzern Finmeccanica und ein Aktienpaket von 1,5 Prozent an Juventus, die direkt auf Gaddafi zurückzuführen sind. Beschlagnahmt wurden auch Aktien der Gruppe Fiat Auto im Wert von 622.000 Euro und der Nutzfahrzeugstochter Fiat Industria im Wert von 883.000 Euro. Sichergestellt wurden zudem einige Immobilien, darunter eine Wohnung in Rom und 150 Hektar Land auf der Insel Pantelleria, berichtet der Spiegel Online. Die italienischen Behörden seien auf Ansuchen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag vorgegangen.
(APA)