Branchen-Rassismus: Parfümeur Guerlain verurteilt

Jean-Paul Guerlain
Jean-Paul GuerlainRemy de la Mauviniere
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Jean-Paul Guerlain hatte 2010 in einem Interview abfällig über Farbige gesprochen und war deswegen angezeigt worden, er beteuert seine Unschuld. Er muss 6000 Strafe zahlen.

Der französische Parfümeur Jean-Paul Guerlain ist wegen rassistischer Äußerungen verurteilt worden. Ein Pariser Gericht verhängte am Donnerstag eine Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro gegen den 75-Jährigen, wie der Radiosender RTL berichtete. Guerlain hatte 2010 in einem TV-Interview in abfälliger Weise über Farbige gesprochen und war deswegen angezeigt worden. Um den Duft "Samsara" zu kreieren, habe er "gerackert wie ein Neger", erzählte der legendäre Parfümentwickler bei dem Fernsehauftritt. Und ergänzte: "Wobei ich nicht weiß, ob Neger jemals so hart geschuftet haben."

Im Prozess hatte Guerlain versucht, die Äußerungen herunterzuspielen und um Verzeihung gebeten. "Ich bin alles, aber kein Rassist", sagte er vor Gericht. Im Februar wurde er allerdings erneut angezeigt. Gegenüber dem Mitarbeiter einer Bahngesellschaft soll er sich erneut abfällig über Ausländer geäußert haben.

In einem ähnlichen Fall war im vergangenen Jahr auch der britische Modeschöpfer John Galliano verurteilt worden. Er hatte Gäste einer Bar mit rassistischen Pöbeleien überzogen und bekam dafür eine Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro auf Bewährung.

(APA/dpa)

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