Saif al-Islam würde im Gefängnis in völliger Isolation eingesperrt sein und leide an Schmerzen, sagt sein Verteidiger. Der Sohn des ehemaligen Machthabers war im Oktober festgenommen worden.
Der Sohn des früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam, ist nach Angaben der Verteidigung am Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in der Haft in Libyen körperlicher Gewalt ausgesetzt. Al-Islam müsse "physisch" leiden, erklärte Xavier-Jean Keita vom Verteidigerbüro (OPCD) am IStGH am Donnerstag. Al-Islam leide vor allem an Zahnschmerzen, weil es keine zahnärztliche Versorgung gebe. Zudem lebe er im Gefängnis in Senten 180 Kilometer südlich von Tripolis in "völliger Isolation" und dürfe nur Besuche von libyschen Amtsträgern und Ermittlern empfangen.
Das Verteidigerbüro am IStGH soll al-Islam Rechtsbeistand leisten. Keita zufolge konnten OPCD-Vertreter den gefangenen 39-Jährigen allerdings erst einmal treffen. Das OPCD soll vor allem die Einhaltung von Menschenrechten überwachen. Al-Islam war im vergangenen Oktober festgenommen worden, Ende Juni wurde Haftbefehl gegen den Gaddafi-Sohn erlassen. Er soll nach Beginn der Proteste im Februar 2011 in Benghazi, Misrata und Tripolis Taten angeordnet haben, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommen.
(Ag.)