Gaddafi-Prozess: IStGH-Mitarbeiter festgenommen

Libyen Mitarbeiter Internationalen Strafgerichts
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Die vier Mitarbeiter des Internationalen Strafgerichts wollten sich in Libyen mit Saif al-Islam Gaddafi treffen. Gründe für die Festnahme wurden nicht genannt.

Vier Mitarbeiter des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC - IStGH) werden seit Donnerstag in Libyen festgehalten. Das bestätigte das Haager Gericht am Samstagabend. Die vier seien festgenommen worden, nachdem sie am vergangenen Mittwoch für ein Treffen mit Saif al-Islam Gaddafi, dem inhaftierten Sohn des gestürzten und getöteten libyschen Ex-Machthabers Muammar al-Gaddafi, in das nordafrikanische Land eingereist seien. Gründe für die Festnahme wurden nicht genannt.

Die unabhängige libysche Nachrichtenagentur Solidarity Press hatte zuvor gemeldet, dass eine australische Anwältin des Gerichtshofes im Anschluss an das Treffen mit Gaddafi in Zintan festgenommen worden sei, weil sie verdächtige Dokumente bei sich gehabt habe.

IStGH-Präsident Song Sang-Hyun forderte die sofortige Freilassung der vier Vertreter des Strafgerichts. "Wir sind sehr besorgt um die Sicherheit unserer Mitarbeiter, zu denen es überhaupt keinen Kontakt gibt." Er erinnerte daran, dass sie in offiziellem Auftrag des IStGH unterwegs seien und Immunität genießen würden. "Ich fordere die libyschen Behörden auf, sofort alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um ihren Schutz und ihre Sicherheit zu gewährleisten, und sie freizulassen", erklärte Song.

Der IStgH hoffe, dass die Lage schnell gelöst werde im Geiste der Zusammenarbeit, die es bisher zwischen dem Gericht und den libyschen Behörden gegeben habe.

(APA)

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