Am pazifischen „Feuerring“ gelegen, bebt der Meeresboden vor der westindonesischen Insel Sumatra häufig. Im Dezember 2004 verursachte ein hier ausgelöster Tsunami eine der größten Katastrophen der Geschichte.
Wien/Zoe. Die Gegend rund um die westindonesische Insel Sumatra wird häufig von schweren Erd- und Seebeben heimgesucht: Am pazifischen „Feuerring“ gelegen, befindet sich Sumatra auf einem Vulkangürtel, der den Pazifik umringt und eine der tektonisch aktivsten Zonen der Welt ist.
Das Meer vor der Provinz Aceh auf Sumatra, wo die Epizentren der teils schweren Beben vom gestrigen Mittwoch lagen, war schon Weihnachten 2004 Ausgangspunkt für eine der verheerendsten Tsunamikatastrophen der jüngeren Geschichte: Am 26. Dezember hatte ein Seebeben Stärke 9,1 die Region erschüttert und eine Flutwelle ausgelöst, deren Folgen noch tausende Kilometer entfernt zu spüren waren. Auf der Liste der schwersten Beben rangiert es auf Rang zwei, übertroffen vom „Großen Chile-Beben“ der Stärke 9,5 im Jahr 1960. Im Indischen Ozean verschoben sich 2004 auf 1200 Kilometer Länge und 200 Kilometer Breite die Indisch-Australische und die Eurasische Platte um elf Meter gegeneinander.
Bis zu 30 Meter hohe Wellen
Der dabei entstandene Tsunami türmte sich vor Sumatra auf 25 bis 30 Meter Höhe auf. Stunden später erreichte die Flut Sri Lanka, Indien und Thailand, sogar Ostafrika wurde getroffen. Erst Tage später wurde das Ausmaß der Katastrophe klar: Während zuerst von nur neun Toten die Rede war, sprach die UNO Anfang Jänner bereits von 140.000 Opfern. Insgesamt kamen rund 230.000 Menschen ums Leben, darunter 86 Österreicher.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2012)