Vertrauen steigt: Regierung punktet mit Transparenz

Karlheinz T�chterle  Foto: Clemens Fabry
Karlheinz T�chterle Foto: Clemens Fabry(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Obwohl sich 16 Politiker Vertrauenszuwächse verzeichneten, bleibt die Mehrheit im Minus. Wissenschaftsminister Töchterle ist das vertrauenswürdigste Regierungsmitglied.

Die Regierungsmitglieder gewinnen nach längerer Zeit wieder Vertrauen in der Bevölkerung - trotzdem bleibt die Mehrheit im Vertrauensminus. Laut dem aktuellen APA/OGM-Vertrauensindex verzeichnen gegenüber Februar immerhin 16 Politiker Vertrauenszuwächse, nur sechs einen Verlust. Der Befragungszeitraum nach Bekanntgabe des Transparenzpakets und nach der Österreich-Rede von Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) wirkte sich vor allem für die VP-Minister und Spindelegger selbst positiv aus.

Befragt wurden am 14. Mai 500 Österreicher, ob sie die prominentesten Bundespolitiker vertrauenswürdig finden. Der Index bildet ein Saldo aus "Vertrauen" und "kein Vertrauen". VP-Obmann Spindelegger konnte dabei um fünf Punkte zulegen und rangiert damit bei einem Wert von neun. Stärkere Zugewinne verzeichnen aus seinem Team Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (+6) und Finanzministerin Maria Fekter (+7), beide befinden sich jedoch weiterhin im Vertrauensminus (Mikl-Leitner auf minus zehn und Fekter auf minus 19).

Das Regierungsmitglied, dem die Österreicher am meisten Vertrauen schenken, ist Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) mit einem Wert von elf, gefolgt von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) mit zehn. Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) büßte stark an Vertrauen ein (-6) und landete bei einem Wert von minus fünf.

Schmied wegen Zentralmatura unter Druck

Unter den sechs Verlierern finden sich auch Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ), der auf einen Wert von minus 37 kommt (-5), Unterrichtsministerin Claudia Schmied mit minus elf (-5) und Beamten-und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), die allerdings noch im Plus bei einem Wert von vier (-3) landete. In Schmieds Fall dürften die Kritik an der Zentralmatura und die Debatte um die AHS und Neue Mittelschule ausschlaggebend für den Vertrauensverlust gewesen sein.

Zu den Zugewinnern in der SP-Regierungsmannschaft zählt Bundeskanzler Werner Faymann (+3), der auf einen Wert von vier kommt sowie Gesundheitsminister Alois Stöger (+4) mit minus drei, Sozialminister Rudolf Hundstorfer (+4) mit drei sowie Infrastrukturministerin Doris Bures (+4) mit einem Wert von minus fünf.

Strache steigt ab

Einen Vertrauensgewinn verzeichnet auch FP-Chef Heinz-Christian Strache (+7), der aber wie Darabos bei einem Wert von minus 37 rangiert. Noch weniger Vertrauen genießt nur der Freiheitliche Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (+5) mit einem Wert von minus 52. Ebenfalls im Vertrauensminus sind der Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer (ÖVP) mit einem Wert von minus 36 (-2), VP-Klubchef Karlheinz Kopf mit minus 28 (+3), BZÖ-Obmann Josef Bucher mit minus 27 (-2) oder SP-Klubchef Josef Cap mit minus 14 (+1).

Angeführt wird die Liste weiterhin von Bundespräsident Heinz Fischer mit einem Wert von 54 (+4) und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) mit 23 (+3).

(APA)

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