AUA: Betriebsübergang für Urlauber chaosfrei

Betriebsuebergang fuer Urlauber chaosfrei
Betriebsuebergang fuer Urlauber chaosfrei(c) APA (Herbert Neubauer)
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Zu Pfingsten musste der im Streit um die Gagen der Bord-Mitarbeiter erstellte Notfallplan nicht aktiviert werden. Auch für die Zukunft ist die AUA gerüstet.

Bei der AUA (Austrian Airlines) geht man jetzt davon aus, dass die nächsten Wochen vor und rund um den Betriebsübergang auf Tyrolean ohne chaotische Zustände im Flugbetrieb verlaufen werden. Bis auf zwei Flüge (Wien-Bologna und zurück) am gestrigen Pfingstmontag ist zwischen Samstag und Montag sonst keiner der 1100 "Austrian"-Flüge ausgefallen. Der Bologna-Kurs fiel "Crewmangel" zum Opfer. Ein Düsseldorf-Flug ab Wien wurde aus dem Grund gestern von der Lufthansa durchgeführt.

Der im Streit um die Gagen der Bord-Mitarbeiter kurzfristig erstellte Notfallplan musste nicht aktiviert werden. Für krisenhafte Proteste in Österreich stünden Ersatzmaschinen und -Crews von der Mutter Lufthansa und der Schweizer Schwester Swiss bereit.

Betriebsübergang per 1. Juli

Das AUA-Management hat den ungeliebten Betriebsübergang auf Tyrolean per 1. Juli eingeleitet. Das heißt, alle AUA-Piloten und AUA-Flugbegleiterinnen wechseln zwangsweise zu künftig schlechteren Bedingungen zur billigeren Regionaltochter Tyrolean, die künftig eine Abwandlung eines "Austrian-Airlines"-Namen tragen soll.

Wer beim Wechsel nicht mitmacht, muss bis 2. Juni entschieden haben, ob vom Sonderkündigungsrecht (mit Anspruch auf Höchstabfertigungen) Gebrauch gemacht wird. Diese 30-tägige Selbstkündigungsfrist hat die AUA in ihren Schreiben an die Bord-Crews als rechtsverbindlich mitgeteilt. Die Juristen der Belegschaftsvertretung sahen die Frist schon früher ausgelöst und sprachen von 27. bzw. 28. Mai.

80 Piloten verlassen die AUA

Mit Zählung vom vergangenen Donnerstagabend waren es 80 Piloten und 170 Flugbegleiterinnen, die ihren Abschied eingereicht haben. 43 der 80 Piloten hatten schon davor einvernehmlich den Austritt bekanntgegeben. Es werden noch einige dazukommen, heißt es, aber die früher gefürchteten bis zu 300 AUA-Piloten-Abgänge gelten seit Freitag als hinfällig.

Die Entscheidung der Pilotenbetriebsratsspitze, selber zu bleiben, war vor dem Wochenende als indirekte Empfehlung gewertet worden, hieß es. Einen aktuellen Status will man bei der AUA per heute nicht nennen, man zähle jetzt nicht halbtäglich alle Köpfe. Man hoffe aber auf den Verbleib möglichst vieler Crew-Mitglieder. Von der Gewerkschaft wird die AUA gerade mit Klagen eingedeckt, darunter auf Nichtigkeit der Zwangsauslagerung. Auch gegen schlechtere Arbeitsbedingungen ziehen die Arbeitnehmervertreter vor Gericht.

(APA)

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