Schmied: "Müssen bei neuer Matura noch zulegen"

Schmied Muessen neuer Matura
Schmied Muessen neuer Matura(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Schulen fühlen sich besonders auf die Mathematik-Matura schlecht vorbereitet. Unterrichtsministerin Schmied kündigt eine Informationsoffensive und einen Fahrplan an.

Angesichts der Kritik an der Zentralmatura, bei der ab 2014 an den AHS und ab 2015 an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) alle Maturanten in Deutsch, Mathematik und den Fremdsprachen am selben Tag idente Klausuren schreiben werden, will Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) die Akzeptanz bei Schülern, Eltern und Lehrern verbessern. "Da müssen wir sicherlich noch zulegen", räumte Schmied ein. Sie kündigte eine Informationsoffensive und einen Fahrplan für das besonders umstrittene Fach Mathematik an.

Für Mathematik hatten Schüler-, Eltern- und Lehrervertreter wegen angeblich mangelnder Vorbereitung wiederholt eine Verschiebung des Starttermins an den AHS gefordert. Nun sollen die Schüler in der 7. und 8. Klasse zu Beginn des Schuljahres freiwillig an "Kompetenzchecks" teilnehmen können, deren Ergebnisse die Lehrer zur gezielten Förderung nutzen sollen. Außerdem können sie im Mai 2013 eine zwei- bzw. im Jänner 2014 eine vierstündige Probematura absolvieren. Der zweistündige Test kann auch gleich als Schularbeit eingesetzt werden, jedenfalls sollen die Ergebnisse für Förderung genutzt werden.

Die Aufgaben kommen - wie bei der echten Zentralmatura auch - vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie). Zusätzlich werden auf der Homepage des Ministeriums prototypische Schularbeiten veröffentlicht, die den Lehrern in der 7. und 8. Klasse bei der Konzeption ihrer eigenen Schularbeiten helfen sollen. Ziel sei, dass die Schüler das neue Prüfungsformat kennen, so Christian Dorninger, interimistischer Direktor des Bifie. Mittlerweile sei der Pool an Mathe-Aufgaben schon auf 300 bis 400 gewachsen.

Generell würden "die Vorbereitungen auf Hochtouren" laufen, betonte Schmied. Sie verwies etwa auf die am Dienstagabend veröffentlichte Reifeprüfungsverordnung, in der die Details zur neuen Reifeprüfung - bis hin zur Verwendung von Wörterbüchern und Taschenrechnern - geregelt sind. Diese umfasst neben den zentral vorgegebenen Klausuren auch eine vorwissenschaftliche Arbeit (an den BHS: Diplomarbeit), die jeder Schüler eigenständig außerhalb der Unterrichtszeit erstellen und dann präsentieren muss. Bei der mündlichen Prüfung können die Schulstandorte eigene Schwerpunkte setzen: Die Lehrer eines Faches einigen sich dabei auf einen Themenpool, aus dem die Prüflinge ihre Aufgabe ziehen.

"Vieles ist geschehen, einiges liegt noch vor uns", kündigte Schmied u.a. einen "Kanon an Infoveranstaltungen", gemeinsam mit der Schülervertretung erarbeitete Informationsfolder und Termine mit den Schulpartnern an. So startet am Freitag an der Pädagogischen Hochschule Wien eine "informationsoffensive" von Unterrichtsministerium und Bifie zur neuen Reifeprüfung in Mathematik und Deutsch.

Sektionschef Kurt Nekula verwies außerdem auf "eine Reihe von Fortbildungsveranstaltungen" für Lehrer, allein 2011/12 seien über 21.000 Lehrer in rund 1.150 Fortbildungs- und Lehrveranstaltungen auf die neue Matura vorbereitet worden. Mittlerweile gebe es an allen 350 AHS Lehrer, die ihr Wissen über die vorwissenschaftliche Arbeit und die neue Art der mündlichen Prüfung weitergeben können.

(APA/Red.)

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