Die "La Republicca" soll vertrauliche Unterlagen erhalten haben. Die Zeitung sieht noch weitere undichte Stellen in dem Enthüllungsskandal.
Anderthalb Wochen nach der Festnahme des Kammerdieners von Papst Benedikt XVI. sind nach einem Zeitungsbericht neue vertrauliche Dokumente aus dem Vatikan publik geworden. Die italienische Zeitung "La Repubblica" berichtete am Sonntag, ihr seien von einem anonymen Informanten drei weitere Schreiben aus dem Vatikan zugespielt worden.
Das Blatt sieht darin ein weiteres Indiz für die Vermutung, dass die undichte Stelle im Enthüllungsskandal "Vatileaks" noch nicht geschlossen worden sei. In italienischen Medien wird seit Tagen darüber spekuliert, dass der Kammerdiener Paolo Gabriele möglicherweise Hintermänner gehabt haben könnte.
Der 46-Jährige war in der vorigen Woche unter dem Verdacht festgenommen worden, vertrauliche Dokumente aus dem Vatikan gestohlen zu haben. Das Auftauchen neuer Papiere sei ein Beweis dafür, dass der Skandal noch nicht überwunden sei, schrieb "La Repubblica". "Selbst wenn der festgenommene Kammerdiener schuldig sein sollte, ist er nur ein kleiner Fisch."
Die jetzt durchgesickerten Schreiben tragen nach Angaben der Zeitung die Unterschriften des päpstlichen Privatsekretärs Georg Gänswein und des US-Kardinals Leo Raymond Burke. Für die Echtheit der Schreiben gab es aber keine Bestätigung. Der Vatikan hatte stets die Berichte zurückgewiesen, wonach es im "Vatileaks"-Skandal weitere Hintermänner geben soll. Benedikt hatte sein Vertrauen in seine Mitarbeiter ausdrücklich bestärkt.
(APA/Ag.)