Kardinalstaatssekretär Bertone sieht die Privatssphäre von Benedikt XVI. verletzt.
In der Affäre um die Weitergabe vertraulicher Dokumente aus dem Vatikan hat Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone "organisierte Angriffe" auf Papst Benedikt XVI. beklagt. Es habe schon immer "instrumentalisierte Angriffe" gegeben, diesmal seien sie aber "gezielter, manchmal auch reißend, bissig und organisiert", kritisierte Bertone, die Nummer zwei nach dem Kirchenoberhaupt, am Montag im italienischen Fernsehen. Die Angriffe ängstigten den Papst nicht. "Am traurigsten" sei aber, dass durch die Weitergabe der Dokumente die Privatsphäre des Papstes und seiner engsten Vertrauten verletzt werde.
In den vergangenen Monaten waren immer wieder interne Dokumente des Vatikans an italienische Medien weitergegeben worden, in denen es unter anderem um Korruptionsvorwürfe ging. Der päpstliche Kammerdiener Paolo Gabriele steht unter dem Verdacht, eine der undichten Stellen im Kirchenstaat zu sein.
(APA/Ag.)