Österreichs Nationalbank-Chef empfielt Spanien, Hilfsgelder anzufordern. "Das würde das Vertrauen in die Banken stärken", so Nowotny.
Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) Ewald Nowotny empfiehlt Spanien, angesichts der dortigen Bankenkrise unter den Euro-Rettungsschirm zu schlüpfen: "Ich glaube, dass das eine vernünftige Option ist", meinte der Notenbank-Chef am Mittwochabend in der "Zeit im Bild 2". Der Rettungsfonds sei dafür da, in solchen Situationen zu helfen: "Das würde auch das Vertrauen in die spanischen Banken stärken." Allgemeine Übereinstimmung herrsche jedenfalls, dass man möglichst rasch handeln müsse.
Griechenland stellte Nowotny die Rute ins Fenster. Zwar wollte er angesichts seiner Rolle als Notenbank-Chef nicht darüber spekulieren, ob eine Nicht-Erfüllung der Sparauflagen einen Euro-Austritt Griechenlands zur Folge haben würde, doch legten Nowotnys Aussagen eine entsprechende Einschätzung nahe: "Man kann Hilfen nur geben, wenn dieses Land bereit ist zu kooperieren. Wenn die Bereitschaft nicht besteht, dann hat Griechenland die Folgen zu tragen." Sollte sich eine neue Regierung nicht bereit erklären, die internationalen Auflagen zu erfüllen, werde es für das Land "sehr schwierig" sein, neues Geld aufzutreiben. Er nehme an, dass auch den Griechen bewusst sei, um wie viel es hier gehe.
(Ag.)