Lieferservice

Nachtlieferdienste: Wenn es mal wieder später wird

Nachtlieferdienste in Wien
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Auftakt zur Sperrstunde: Über Lieferdienste, die erst dann richtig durchstarten, wenn andere schon bettfertig sind.

Die Straßen gehörten im Lockdown den Lieferanten. Denn während sich nach Beginn der Ausgangssperre die meisten in die eigenen vier Wände zurückgezogen hatten, tummelten sich die Fahrradkuriere und Lieferwagen immer noch in der Stadt und warteten vor jeder dritten Haustür auf Einlass. „Ihre Lieferung ist da!“, lautet die frohe Botschaft über die Gegensprechanlage.

Einer der bekanntesten Lieferdienste, der auch noch spätabends ausliefert, ist Alfie’s. Angefangen hat alles mit drei Studenten und einem VW-Bus. Gunther Michl, Gerald Michl und Thomas Eckert wollten 2015 jenes Publikum bedienen, das es nicht mehr rechtzeitig zum Supermarkt geschafft hat oder bei dem es spontan doch nicht bei einem gemeinsamen Glas Wein im eigenen Wohnzimmer geblieben ist, wobei der mangelnde Vorrat noch lang nicht das Ende des Abends bedeuten sollte. Also lieferten die drei Unternehmer abends mit ihrem Bus innerhalb von 60 Minuten Güter des unmittelbaren Gebrauchs in ganz Wien aus (Alkohol, Knabbereien und Ähnliches). Der Bedarf war schon damals vorhanden, denn das Unternehmen wuchs rasant. Bald kaufte man ein erstes kleines Lager, kurz darauf ein größeres, später das zweite. Heute beschäftigt Alfie’s 700 Fahrer und Fahrerinnen (zumeist Studierende in geringfügigen Arbeitsverhältnissen), Coca-Cola hat sich mit 20 Prozent in das Unternehmen eingekauft, und ausgeliefert wird ein komplettes Supermarktsortiment, und zwar den ganzen Tag lang.

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