Mit Wohnungen Hunderte Millionen Euro verdient

Projekt von Deutsche Wohnen in der Hellersdorfer Straße.
Projekt von Deutsche Wohnen in der Hellersdorfer Straße.Deutsche Wohnen/Georgios Anastasiades
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Steigende Mieten vor allem in Berlin haben dem Immobilienkonzern Deutsche Wohnen zu deutlich mehr Gewinn verholfen.

Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen konnte im Vorjahr den operative Gewinnn (Funds from Operations 1, kurz FFO1) im Jahresvergleich um elf Prozent auf knapp 480 Millionen Euro steigern, wie das MDax-Unternehmen am Dienstag in Berlin mitteilte.

Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. Das Management will die Dividende auf 87 Cent je Aktie erhöhen, nach 80 Cent im Vorjahr. Heuer will der Konkurrent von Vonovia, LEG Immobilien und TAG Immobilien beim operativen Gewinn etwas mehr erreichen, das Unternehmen peilt hier 535 Millionen Euro an.

Der Aktienmarkt zeigte auf die Zahlen und den Ausblick kaum Reaktion. Die Deutsche-Wohnen-Aktie schwankte im frühen Handel um den Schlusskurs vom Vortag, kurz vor 10 Uhr stand ein Minus von 0,6 Prozent.

Die Resultate seien erwartungsgemäß stark, so Analyst Neil Green von der US-Bank JPMorgan. Das operative Ergebnis (FFO) habe nicht nur einen Tick über dem Unternehmensziel gelegen, sondern auch über seiner Erwartung. Mehr beim operativen Ergebnis hatte sich Analyst Jonathan Kownator von der US-Investmentbank Goldman erhofft. Deshalb rechnet er nur mit begrenzten Auswirkungen der Resultate auf die Aktie. Die Deutsche Bank hat nach den Zahlen aus Bewertungsgründen die Aktie abgestuft.

Unter dem Strich blieben 2018 knapp 1,9 Milliarden Euro als Gewinn hängen. Dazu trug vor allem eine Aufwertung der Immobilien bei. Das war ein Plus im Vergleich zum Vorjahr von fast 6 Prozent. Die Mieten stiegen auf vergleichbarer Basis um 3,4 Prozent, in Berlin sogar um 3,6 Prozent. Deutsche Wohnen vermietet deutschlandweit rund 160.000 Wohnungen und Gewerbeeinheiten. Zum Portfolio gehören auch Pflegeheime.

(APA/dpa-AFX)

2500 neue Wohnungen geplant

Deutlich mehr Geld steckt Deutsche Wohnen wie auch die Konkurrenten in die Modernisierung. Die Ausgaben hierfür betrugen im vergangenen Jahr mehr als 300 Millionen Euro - das war gut ein Drittel mehr als im Vorjahr. Die Kosten für die Instandhaltung gingen hingegen leicht auf rund 100 Millionen Euro zurück.

Mit modernisierten Wohnungen können Vermieter in der Regel auch die Mieten anheben. Die Vertragsmieten stiegen 2018 um knapp sechs Prozent auf 786 Millionen Euro. Große Immowohnkonzerne wie Deutsche Wohnen stehen schon länger in der Kritik wegen ihrer Modernisierungsumlagen. Deshalb wurde vor kurzem das Mietrecht zugunsten von Mietern verschärft.

Um von der starken Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen in Großstädten zu profitieren, will Deutsche Wohnen neue Wohnungen errichten. Bis 2022 will das Unternehmen rund 2500 Wohnungen in deutschen Städten errichten. Anders als Vonovia setzt der Berliner Immobilienkonzern zudem auf die wachsende Zahl von Pflegebedürftigen in Deutschland.

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