Quergeschrieben

Rache ist süß: Warum Doskozil jetzt auf Wien losgeht

Die Flüchtlinge seien ein „Micky-Maus-Problem“, behauptete Stadtrat Peter Hacker einst. Der Genosse im Burgenland hat das zu Recht nicht vergessen. 

Hans Peter Doskozil, SPÖ-Landeshauptmann im Burgenland, hat das innenpolitisch nachrichtenarme Pfingstwochenende genützt, um in einem „Kurier“-Interview ordentlich auszuteilen. Ziel seiner Attacken waren, wie so oft, die eigenen Parteifreunde – diesfalls jene in Wien: Probleme durch den massiven Zuzug von Flüchtlingskindern möge die Bundeshauptstadt bitte selbst lösen, erklärte Doskozil. „Ich kann nicht auf der einen Seite sagen, es sind uns alle willkommen, weil wir so weltoffen und liberal sind, und wenn es sich nicht mehr ausgeht – und das ist jetzt der Fall –, sollen die anderen eine Infrastruktur aufbauen, um Wien zu helfen.“

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Eine Residenzpflicht für anerkannte Asylwerber in anderen Bundesländern werde es mit ihm nicht geben, sagt Doskozil: „Ich bin nicht bereit, darüber zu diskutieren, ob wir Kontingente von Flüchtlingen (…) aufnehmen. Mit Sicherheit nicht.“ Es gebe einen Wiener Stadtrat (gemeint ist Peter Hacker), „der (…) noch immer für ungebremsten Zuzug steht. Man könnte fast sagen, das ist die Repräsentanz der Willkommenskultur.“ Ausgerechnet dieser Stadtrat spreche sich nun, genau wie der ÖVP-Innenminister, für DNA-Tests bei Flüchtlingsfamilien aus, wundert sich Doskozil. „Das ist für mich das Lustige an dieser Situation. Beide Seiten fordern jetzt das Gleiche, weil keiner mehr weiß, wie es weitergehen soll.“

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