Schade, dass dem Narziss künftig fast niemand mehr zuhören wird.
Dass sein letzter Auftritt bei Olympischen Spielen kein ruhiger Abschied wird, das musste man annehmen. So gesehen war auf den polarisierenden Markus Rogan, der in den vergangenen Tagen zum größten Spaltpilz im österreichischen Sport geworden ist, Verlass. Er bürgte für Qualität, er sorgte regelmäßig für Schlagzeilen – manchmal bewusst, manchmal ein bisserl weniger. Er tappte in Fettnäpfchen, er hat Watschen (auch in Discos) kassiert, er ist Europarekord geschwommen, später sogar Weltrekord, er wurde bei Olympia 2004 zweimal versilbert, vier Jahre später wieder auf den harten Boden der Realität zurückgeholt. Vor der Disqualifikation in London 2012 hat Rogan so richtig „viel Blödsinn“ geredet. Es ist wirklich schade, dass ihm künftig fast niemand mehr zuhören wird.
wolfgang.wiederstein@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.08.2012)