Nach seiner Abberufung durch Unterrichtsministerin Claudia Schmied kämpft der designierte PH-Tirol Rektor Elmar Märk um seinen Job. Die Gewerkschaft kündigte jetzt eine Klage gegen die Republik an.
Innsbruck/APA/J. N. Die Causa Elmar Märk sorgt für einen weiteren Knalleffekt. Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Tirol (GÖD) kündigte eine Klage gegen die Republik an. Sie will die Abberufung des designierten PH-Tirol Rektors Märk durch Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) nicht hinnehmen. „Wir werden beim Arbeitsgericht auf Einhaltung des ausgestellten und de facto schon abgeschlossenen Dienstvertrages klagen“, sagt Gerhard Seier, der Tiroler GÖD-Landesvorsitzende.
Der Hintergrund: Märk war von Schmied Ende Juli – noch vor seinem Amtsantritt am 1. Oktober – abberufen worden. Der designierte Rektor hatte sich in einem Interview mit der Austria Presse Agentur für die langfristige Integration der Lehrerausbildung in die Unis ausgesprochen und widersprach damit den Plänen der Unterrichtsministerin. Ihr Ziel ist es, die PH zu Pädagogischen Unis aufzuwerten. Angesichts der Aussagen Märks sprach Schmied von einem „massiv gestörten Vertrauensverhältnis“.
Schmied will Juranek als Rektor
Kurz nach Androhung der Klage durch die Gewerkschaft reagierte die Ministerin. Sie unterstrich noch einmal: Märk werde ab 1. Oktober nicht an der Spitze der PH Tirol stehen. Die Geschäfte sollen weiter vom bisherigen Rektor Markus Juranek gelenkt werden. Schmied bestätigte diesen für weitere fünf Jahre im Amt – obwohl sie sich ursprünglich gegen ihn und für Märk entschieden hat. Angeblich soll auch das Verhältnis zwischen Schmied und Juranek nicht das beste sein.
Die Gewerkschaft zeigt sich kämpferisch: „Sollte Schmied nicht doch noch einlenken, wird das einen ganzen Rattenschwanz nach sich ziehen. Das wird noch ärger als bei Entacher (Edmund Entacher, Generalstabschefs des Bundesheeres, Anm.)“, spielt Seier auf dessen Abberufung durch Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) an.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.08.2012)