"Für die Rettung der ÖBB bin ich bereit, privates Geld herzugeben", sagt Stronach. Ministerin Fekter meint, es gehe ihm vielleicht nur um Förderungen.
Magna-Gründer und Neo-Politiker Frank Stronach betont erneut, dass es ihm mit seinem Kaufangebot für die ÖBB ernst sei. Es handle sich um "ein persönliches Anliegen", sagt er gegenüber der Tageszeitung "Österreich" (Sonntag). Für die Rettung der Bahn sei er bereit, privates Geld herzugeben, so der Austrokanadier, dessen Vermögen auf 2,35 Milliarden Euro geschätzt wird.
VP-Finanzministerin Maria Fekter zeigt sich dagegen "skeptisch, ob es Stronach nur um die Förderungen und staatlichen Zuschüsse für die ÖBB geht". Stronach habe bei seinen Engagements immer hohe staatliche Unterstützung in Anspruch genommen - "damit natürlich auch Arbeitsplätze geschaffen. Aber ein ÖBB-Verkauf macht nur Sinn, wenn er die Steuerzahler entlastet", so die Ministerin laut "Österreich". Für das operative Geschäft könne sie sich eine Privatisierung vorstellen, dort gebe es Unzulänglichkeiten. Stronach müsse aber erst einmal Details liefern - was dieser auch vorhat. "Ich bin bereit, die ÖBB zu durchleuchten, mir die Strukturen anzuschauen, um gute Vorschläge zur Sanierung zu bringen. Mir geht es nicht nur um Teile der ÖBB, wie den Güterverkehr, man muss sich das ganze Unternehmen anschauen", stellte er klar.
Ex-Vizekanzler Hannes Androsch (SPÖ) hält die gesamte Diskussion für einen Gag: "Wenn er so viel Unterstützung des Staates brauchen wird wie in Kanada oder in Österreich, wo er Förderungen kassiert und Umwidmungsgewinne bei Grundstücken erzielt hat, dann ist es besser, der Staat behält es gleich selbst. Die Bundesbahnen sind eine Versorgungsaufgabe, daher ist das ein Sommergag", sagte er der "Kronen Zeitung".
Ausgelöst worden ist die Diskussion durch VP-Chef Michael Spindelegger: Er erklärte im ORF-"Sommergespräch", Stronach solle die ÖBB kaufen und sanieren. SP-Verkehrsministerin Doris Bures ließ dazu ausrichten, die Bundesbahnen stünden nicht zum Verkauf.
(APA)