Islamist: Bulgarien ist "legitimes Ziel" für Anschläge

Islamist Bulgarien legitimes Ziel
Islamist Bulgarien legitimes Ziel(c) AP (STR)
  • Drucken

Der Anführer der jihadistischen Gruppe "Al Muhadjirun", Omar Bakri, bezeichnet Bulgarien und Südosteuropa als "muslimische Territorien". Sie müssten befreit werden.

Drei Monate nach dem blutigen Terroranschlag auf israelische Touristen in Bulgarien hat ein radikal-islamistischer Führer Bulgarien wie auch Südosteuropa als "muslimisches Territorium" bezeichnet, das befreit werden müsse. Bulgarien sei daher auch ein "legitimes Ziel" für Anschläge, erklärte der Anführer der jihadistischen Gruppe "Al Muhadjirun", Omar Bakri, in einem Interview in der bulgarischen Tageszeitung „24 Tschassa" am Dienstag.

Der Attentäter von Burgas, den er auf den Videoaufnahmen des Flughafens erkannt habe, sei kurze Zeit sein Schüler gewesen. Bei dem Attentäter habe es sich um den schwedischen Bürger Mehdi Ghazali gahandelt. Über die Identität des bei dem Anschlag getöteten Attentäters herrscht immer noch Unklarheit. Bulgarische Medien hatten kurz nach dem Attentat gemeldet, dass es sich um den gebürtigen Algerier gehandelt habe, der zuvor in US-Haft im Lager in Guantanamo gewesen sei. Von Schweden wurde dies jedoch dementiert.

"Freiberuflich" bei al-Qaida 

Laut dem radikalen islamitischen Prediger Bakri habe der Attentäter "freiberuflich" für das Terror-Netzwerk al-Qaida gearbeitet. Der Anschlag in der Schwarzmeerstadt Burgas sei direkt gegen Israel gerichtet gewesen. Jedoch seien Länder wie Bulgarien, Spanien, Rumänien, Albanien, Makedonien, Serbien, Kosovo und Bosnien islamische, weil diese Religion dort schon einmal Fuß gefasst habe, daher müssten diese auch wieder „befreit" werden.

Bakri lebt nach Angaben der Zeitung im Nordlibanon, nachdem er wegen seiner Tätigkeit nach den Anschlägen auf die Londoner U-Bahn im Jahr 2005 aus Großbritannien ausgewiesen worden sei. Dort hatte er zu den bekanntesten und radikalsten islamistischen Führern gezählte.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Attentat Bulgarien Iran ortet
Außenpolitik

Attentat in Bulgarien: Iran ortet "Staatsterrorismus"

Der Iran vermutet, dass Israel selbst das Bombenattentat auf israelische Touristen veranlasst habe, um anderen Länder die Schuld zuzuschieben. Israel dementiert, das Attentat trage "Irans Fingerabdrücke".
Außenpolitik

Selbstmordattentäter von Burgas war kein Bulgare

Die Identität des Terroristen soll mit Hilfe einer DNA-Analyse ermittelt werden. Die USA vermuten, dass in Bulgarien eine Zelle der pro-iranischen Hisbollah aktiv ist – die Regierung in Sofia glaubt nicht daran.
Außenpolitik

Attentat in Bulgarien: USA geben Hisbollah die Schuld

Nach Israel ortet auch die US-Regierung die Schiiten-Organisation hinter dem Anschlag auf israelische Touristen. Der Täter sei Mitglied einer bulgarischen Zelle gewesen.
Der Attentäter soll ein 33-jähriger Algerier gewesen sein.
Außenpolitik

Bulgarische Zeitung: "Täter war 33-jähriger Algerier"

Nach Informationen der Online-Zeitung "Inter-view.info" soll der Mann bis 2004 im US-Lager Guantanamo interniert gewesen sein.
Außenpolitik

Bulgarien: Attentäter als Rucksacktourist verkleidet

Die Polizei veröffentlicht ein Überwachungsvideo, das den mutmaßlichen Terroristen kurz vor dem Anschlag auf israelische Touristen zeigt. Im Atomkonflikt haben Anschlagsversuche in Drittstaaten zuletzt zugenommen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.