Kongo: Rebellen kündigen Abzug aus Goma an

Kongo: Rebellen sagen Abzug aus Goma zu
Kongo: Rebellen sagen Abzug aus Goma zu AP
  • Drucken

Spätestens bis Freitag will die M23-Miliz die eroberte Stadt verlassen. Die Rebellen stellen allerdings Bedingungen an die Regierung.

Die Rebellen der M23-Miliz haben ihren Rückzug aus Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo noch in dieser Woche zugesagt. Spätestens bis Freitag werde die Miliz die eroberte Stadt verlassen, sagte der Militärchef der Rebellen, General Sultani Makenga, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Die kongolesische Armee versicherte unterdessen, die Rebellen nicht ohne grünes Licht der Regierung in Kinshasa anzugreifen.

"Wir wurden gebeten, uns auf 20 Kilometer zurückzuziehen, und wir werden das tun, kein Problem", sagte Makenga. Bei einem regionalen Krisengipfel im ugandischen Kampala waren die Rebellen aufgefordert worden, die Kampfhandlungen zu beenden und sich binnen zwei Tagen mindestens 20 Kilometer nach Norden aus Goma an der Grenze zu Ruanda zurückzuziehen. Im Gegenzug solle die Regierung in Kinshasa deren "legitime" Forderungen berücksichtigen.

Die in Kampala gesetzte Frist von zwei Tagen sei aber zu kurz gewesen, um alle Truppen zusammenzuziehen, sagte Makenga. So habe die Miliz auch in der Region Masisi westlich von Goma Kämpfer. Dort seien die Truppen bereits "in Bewegung".

Der politische Chef der Miliz, Jean-Marie Runiga Lugerero, zeigte sich zurückhaltender. Die M23 werde sich mit ihrem Rückzug "beeilen", sofern ihre Forderungen erfüllt würden, sagte er. So machen die Rebellen unter anderem direkte Friedensgespräche mit dem kongolesischen Präsidenten Joseph Kabila zur Bedingung eines Rückzugs aus Goma.

Die M23-Rebellen hatten Goma nach einer fünftägigen Offensive vor einer Woche eingenommen und die Regierungstruppen vertrieben. Am Tag darauf eroberten sie auch die nahegelegene Stadt Sake. In der Folge flüchteten zehntausende Menschen aus der Region in der Provinz Nord-Kivu.

In der Miliz sind ehemalige kongolesische Tutsi-Rebellen zusammengeschlossen, die nach einem Friedensabkommen zwischenzeitlich in die Armee eingegliedert wurden. Aus Protest gegen schlechte Lebensbedingungen verließen die Milizionäre das Militär jedoch wieder und erhoben die Waffen gegen die Regierung.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

UNSicherheitsrat verlaengert KongoEmbargo
Außenpolitik

UN-Sicherheitsrat verlängert Kongo-Embargo

Wegen der heftigen Kämpfe hat das US-Gremium bis zum 1. Februar 2014 Waffenlieferungen an das zentralafrikanische Land verboten.
Außenpolitik

Goma: Eine Stadt in Angst vor Armee und Rebellen

Nach der Einnahme der Provinzstadt Goma in der Demokratischen Republik Kongo verlangen die Rebellen der kongolesischen M23-Miliz die Freilassung politischer Häftlinge. Doch Premier Joseph Kabila winkt ab.
DR CONGO CONFLICT
Außenpolitik

UNO erwägt Einsatz von Drohnen über Ostkongo

Informationen aus der Luft sollen Schutz der Zivilbevölkerung vor Angriffen verbessern, hieß es von der UNO.
fliegt Menschen umkaempftem Kongo
Außenpolitik

UNO fliegt 76 Menschen aus umkämpftem Kongo

Die Lage im Osten Kongos sei nach wie vor "alarmierend". Die Rebellen der Miliz M23 setzen ihren Vormarsch weiter fort.
Rebellen wollen ganz Kongo
Außenpolitik

Rebellen wollen "ganz Kongo befreien"

Krieg um Rohstoffe: Kämpfer der Miliz „M23“ weiten nach der Einnahme der Stadt Goma ihren Operationsradius aus. Das Nachbarland Ruanda unterstützt die Rebellen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.