Das Spiel mit den Spielen

Wien als Austragung Olympischer Sommerspiele? Rot-Grün will das Volk fragen.

Da hat sie sich ja etwas Schönes eingebrockt, die Wiener Stadtregierung. Aus purem Übermut wurde (wann und weshalb ist dem Vergessen anheimgefallen) eine Volksbefragung zur „Parkraumbewirtschaftung“ – also zum kostenpflichtigen Abstellen des Autos – angekündigt. Da sich der Grant der Bewohner jener Bezirke nicht legen will, die Opfer der Invasion von Pickerlflüchtlingen wurden, musste nun eine Idee her, wie die Volksbefragung für Rot-Grün doch noch gerettet werden kann. Durch Ablenken auf ein völlig anderes, glamouröseres, gleichzeitig unverfängliches Thema. Nach dem Muster: Sollen in Wien die Oscars verliehen werden? Oder: Soll der Grand Prix von Monaco nach Wien, auf die Ringstraße, verlegt werden? Das von Michael Häupl und den Seinen ausgeworfene Hölzchen, das nun brav allerorts (hierorts auch, natürlich) apportiert wird: Soll Wien Olympia werden? Nicht 2016, 2020 oder 2024, sondern 2028, der kluge Bürgermeister baut vor. Wird ja einige Zeit, brauchen, Wien fit zu machen, das Schwimmern nicht einmal ein 50-Meter-Hallenbecken bieten kann. Olympia in Wien? Warum nicht? Ist ja nur ein Spiel.


dietmar.neuwirth@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.12.2012)

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