Mali: "Österreich darf bei EU-Mission nicht fehlen"

Mali oesterreich darf EUMission
Mali oesterreich darf EUMission(c) APA GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
  • Drucken

Österreich sollte zumindest fünf Soldaten für die EU-Mission stellen, fordert VP-Außenminister Spindelegger.

VP-Außenminister Michael Spindelegger hat am Donnerstag neuerlich gefordert, dass Österreich bei der EU-Mission in Mali nicht fehlen darf. Beim EU-Außenministerrat in Brüssel am Donnerstag forderte Spindelegger SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos  auf, bis nächsten Dienstag klarzustellen, wie viele bereit seien, daran teilzunehmen. Von 240 Mann, die die EU-Mission benötige, müsse es zumindest möglich sein, fünf Soldaten aus Österreich aufbringen zu können.

Es gehe auch lediglich um eine Trainingsmission zur Ausbildung malischer Soldaten und nicht um eine Beteiligung an Kampfhandlungen, so der Vizekanzler. Die Teilnehmer der EU-Mission "sind in der Hauptstadt Bamako stationiert, wo ausgebildet wird - malische Kräfte für die malische Armee. Der Konflikt spielt sich ja im Norden des Landes ab, dort wird der Feldzug von Frankreich unterstützt und eine Stadt nach der anderen rückerobert. Das steht nicht in Zusammenhang mit der Mission im Süden des Landes."

"Da muss man in die Tasche greifen"

Derzeit würden 50 Millionen Euro von der EU bereitgestellt, um auch die Katastrophe im humanitären Bereich zu lindern. Es werde noch 20 Millionen Euro über das Katastrophenhilfebudget geben. "Da muss man einfach auch in die Tasche greifen", so Spindelegger. Österreich habe bisher 3,1 Millionen Euro "für Mali gegeben. Da müssen wir sehen, ob wir die nicht nochmal aufstocken müssen".

Die Beteiligung Österreichs sei auch im Sinn der eigenen Sicherheit notwendig. "Wenn im Norden Malis Terroristen ein neues Territorium finden und von dort operieren und die ganze Welt in Schrecken versetzen, müssen sich alle beteiligen", sagte der Vizekanzler. "Wenn es nicht gelingt, dass in Mali wieder die Regierung die Hoheit über das Staatsgebiet ausüben kann, wird es dauerhaft Instabilität geben. Das führt zu Flüchtlingsbewegungen und Chaos."

Der Start der EU-Mission sei für den Februar vorgesehen. Ein genaues Datum gebe es aber noch nicht.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

MaliEinsatz Deutschland will sich
Außenpolitik

Mali-Einsatz: Deutschland will sich stärker beteiligen

Der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat Hilfe bei der Betankung französischer Kampfjets angekündigt. Er will dafür ein Mandat des Bundestages.
Außenpolitik

Mali: „Jeder kann Milizen gründen, wenn das Geld stimmt“

Nach der Vertreibung der Islamisten aus Kidal steigt unter den separatistischen Tuareg-Rebellen und Arabern die Angst vor Racheaktionen. Menschenrechtler fürchten derweil um das Wohlergehen der Zivilbevölkerung.
Mali Franzosen erobern IslamistenHochburg
Außenpolitik

Mali: Franzosen erobern Islamisten-Hochburg

Die französischen Truppen setzen ihren Vormarsch im Norden Malis fort. Der französische Premier warnt aber vor verfrühter Siegesgewissheit.
Außenpolitik

20 EU-Staaten machen bei Mali-Mission mit

Die Regierung zeigt sich uneins. Verteidigungsminister Darabos lehnt weiterhin eine Beteiligung in Mali ab. Kanzler Faymann ist inzwischen für Entsendung von Ausbildnern nach Mali.
Außenpolitik

Frankreich plant raschen Abzug

Die mühsame Jagd nach den islamistischen Rebellen will Paris den westafrikanischen Truppen überlassen. In zurückeroberten Timbuktu wird geplündert.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.