Kommende Woche soll das Sanierungsverfahren über Kika/Leiner eröffnet werden. Was das für das Unternehmen und seine Kunden bedeutet und welche Rolle René Benko bei der Pleite der Möbelkette spielt.
Begonnen hat alles kurz nach Weihnachten 2017 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion samt politischen Nebengeräuschen. Die Möbelkette Kika/Leiner gehörte damals der südafrikanischen Steinhoff-Gruppe, die dringend Liquidität brauchte. Sie verkaufte die Perle des Möbelhändlers, die Immobilie Mariahilfer Straße 10–18. Um 60 Mio. Euro bekam die Signa-Gruppe von René Benko den Zuschlag, obwohl es höhere Angebote gegeben haben soll. Hinter den Kulissen soll sich Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz dafür starkgemacht haben. Ein halbes Jahr später kaufte Benko die übrige Kika/Leiner-Gruppe samt Osteuropa-Geschäft auf: Kostenpunkt rund 430 Mio. Euro.
In den folgenden Jahren sollte er mehrere Standorte wieder verkaufen. Vergangenen Donnerstag vermeldete die Signa-Gruppe schließlich den Gesamtverkauf von Kika/Leiner. Das operative Geschäft ging an den Unternehmer Hermann Wieser, die noch verbliebenen Immobilien um kolportierte 350 Mio. Euro an das Immobilienunternehmen Supernova Invest. Für Signa wurde das Kika/Leiner-Geschäft zu einem „sehr guten Investment“, teilte man mit.