Insolvenz

Sanierungsverfahren bei Kika/Leiner eröffnet

Das angekündigte Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung bei der Möbelkette Kika/Leiner ist heute am Landesgericht St. Pölten eröffnet worden.
Das angekündigte Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung bei der Möbelkette Kika/Leiner ist heute am Landesgericht St. Pölten eröffnet worden.APA / Eva Manhart
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Das angekündigte Sanierungsverfahren wurde am Landesgericht St. Pölten eröffnet. Die Abstimmung über den Sanierungsplan soll am 25. September stattfinden. Gläubiger können ihre Forderungen bei Gericht bis zum 8. August anmelden.

Das angekündigte Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung bei der Möbelkette Kika/Leiner ist heute am Landesgericht St. Pölten eröffnet worden. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent zahlbar innerhalb von zwei Jahren angeboten. Zum Insolvenzverwalter wurde der St. Pöltner Rechtsanwalt Volker Leitner bestellt, teilten die Kreditschützer AKV, Creditreform und KSV am Dienstag mit. Gläubiger können ihre Forderungen bei Gericht bis zum 8. August anmelden.

Die erste Gläubigerversammlung ist für den 21. August angesetzt, die Abstimmung über den Sanierungsplan soll am 25. September stattfinden. Gleichzeitig mit der Eröffnung wurde ein Gläubigerausschuss bestellt, der laut AKV den Eintritt des Verwalters in die offenen Verträge sowie die Schließung der 23 Filialen prüfen wird. „Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können“, erklärte die KSV1870-Insolvenzexpertin Brigitte Dostal in einer Aussendung.

Nach Mitarbeitern größte Insolvenz seit zehn Jahren

Die angeschlagene Möbelkette Kika/Leiner hat unter ihrem neuen Eigentümer Hermann Wieser am späten Montagnachmittag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht St. Pölten beantragt. Gemessen an den betroffenen Dienstnehmern (rund 3300) handelt es sich laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) um die größte Insolvenz der letzten zehn Jahre in Österreich. Die Gläubigerforderungen (Passiva) belaufen sich laut Kreditschützern auf 132 Millionen Euro.


Zum Vermögen (Aktiva) machte das Unternehmen keine Angaben. Die Insolvenzursachen liegen laut Kika/Leiner unter anderem im erhöhten Preisdruck und nicht eingetretenen Umsatzerwartungen sowie in Lieferverzögerungen aufgrund der Coronapandemie. Auch hätte es bei den Voreigentümern Managementfehler, unwirtschaftliche Kostenkalkulationen und falsche Markenstrategien gegeben.

(APA)

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