Theaterpremiere

Wiener Festwochen: Massenflucht bei „Auslöschung“


Rosa Lembeck von der Volksbühne Berlin monologisiert aus Thomas Bernhards „Auslöschung“ zwar furios, aber leider auch mit preußischem Ernst.
Rosa Lembeck von der Volksbühne Berlin monologisiert aus Thomas Bernhards „Auslöschung“ zwar furios, aber leider auch mit preußischem Ernst.Simon Gosselin
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Julien Gosselin versucht sich in „Extinction“ an österreichischer Literatur. Diese übermäßig gestreckte Melange mischte Techno, Film und Bernhard-Tiraden.

Wenn die Besucher die dunkle Halle mit der steilen Tribüne betreten, sind auf der Bühne bereits drei Musizierende an DJ-Pulten zu Gange. Kunstnebel kommt auf, ein gequältes Wesen gibt Töne von sich. „Rom . . . Juni 1983“ liest man bald als Übertitel, oder „Wien . . . 1913“, mehrmals im Verlauf des fünf Stunden langen Abends auch „Extinction“. Ans Publikum, das zum Tanzen nach vorn drängt, werden vereinzelt Getränke ausgegeben. Rave ist angesagt.

Wäre man in einem wüsten Techno-Club im Osten Berlins, würde es in der Halle vielleicht bald nach Schweiß, Sperma, Pisse, Kot riechen. Aber wir sind an diesem Montag nur bei den biederen Wiener Festwochen im Museumsquartier, bei der Premiere von Julien Gosselins „Extinction“. Diese Koproduktion seines französischen Ensembles mit der Berliner Volksbühne wurde eben erst in Montpellier uraufgeführt. Geboten wird eine Melange mit Texten Thomas Bernhards und Arthur Schnitzlers sowie in Spuren anderer Kultur-Größen des 20. Jahrhunderts.

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