Wohnungsmarkt

Immobilien in Wien bleiben teuer

Andrei Pungovschi
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Wien steht eher vor einer langsamen Korrektur seines stark überbewerteten Wohnungsmarktes als vor einem plötzlichen Einbruch der Preise. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Österreichischen Nationalbank.

Das geringe Risiko von Notverkäufen und das gedämpfte Angebot an neu errichtetem Wohnraum aufgrund einer rückläufigen Bautätigkeit machen einen starken Rückgang unwahrscheinlich, so die Ökonomen der OeNB in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Moderate Rückgänge seien zwar nicht auszuschließen, doch dürfte der Markt eher einem Szenario ähnlich dem der 1990er Jahre folgen, als auf einen starken Anstieg eine lange Phase stagnierender nomineller Preise folgte.

“Die Gefahr von plötzlichen starken Preiskorrekturen wird gegenwärtig als eher gering eingeschätzt”, heißt es in der Studie. Allerdings sei wegen Inflation, steigender Zinsen und konjunktureller Risiken jegliche Prognose unsicher. 

Das Szenario stagnierender nomineller Preise würde aber angesichts der derzeit hohen Inflation einen Rückgang der Immobilienpreise implizieren und die Überbewertung von 37 Prozent im ersten Quartal in der Hauptstadt Wien reduzieren helfen, so die OeNB weiter.

(c) Bloomberg

Die Experten der OeNB reagierten mit dem Bericht auf die erste Ausgabe des Bloomberg City Trackers, demzufolge gemessen an den Angebotspreisen für Immobilienverkäufe in Wien im Mai ein Einbruch von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen gewesen sei. Auf Basis der von Bloomberg herangezogenen Daten war dies der größte Rückgang bei den neun untersuchten europäischen Städten.

Die OeNB verwendet für ihren Preisindex sowohl Angebots- als auch Transaktionspreise. Der Indikator wird quartalsweise berechnet und zeigt für das erste Quartal immer noch einen nominellen Anstieg von 0,8Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der von Bloomberg errechnete Rückgang sei anhand der OeNB-Daten nicht nachzuvollziehen, heißt es in dem Bericht.

Als risikomindernde Faktoren nennt die OeNB das Gesamtvolumen der Verschuldung und die Belastung durch den Schuldendienst, die im Verhältnis zum Einkommen der Haushalte nur etwa halb so hoch sei wie im Durchschnitt der Europäischen Union. (Bloomberg)

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