Personalia

Neue Köpfe an den Schalthebeln im ÖGB

Wolfgang Katzian hängt eine zweite Periode als ÖGB-Boss an.
Wolfgang Katzian hängt eine zweite Periode als ÖGB-Boss an. APA
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 Wolfgang Katzian wird als ÖGB-Chef für fünf Jahre wiedergewählt. Wer kommt danach?

Als Wolfgang Katzian 2018 Präsident des ÖGB wurde, galt das auch als Kampfansage an die damals amtierende türkis-blaue Regierung. Katzian galt als Linker in der Gewerkschaft. Mit Katzian gelangte seinerzeit außerdem erstmals ein Vorsitzender der Angestelltengewerkschaft GPA an die Gewerkschaftsspitze. Lange war nicht klar, ob er ein zweites Mal für den Posten kandidieren wird – Katzian wollte sich fast bis zum Schluss nicht festlegen. Nun wird er im Rahmen des ÖGB-Bundeskongresses für fünf Jahre im Amt wiederbestellt.

Und es gibt weitere personelle Veränderungen. Bereits in der Vorwoche war im Rahmen des Gewerkschaftstages der Industriegewerkschaft Pro-Ge Reinhold Binder zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Er löste Rainer Wimmer ab, der nach 14 Jahren an der Spitze der Pro-Ge nicht mehr kandidierte. Binder wird damit auch zum Chefverhandler der Pro-Ge in der richtungsweisenden Metallerlohnrunde, die nächste findet im Herbst statt.

Zum Auftakt des ÖGB-Bundeskongresses gab es Rochaden an den Spitzen der Gewerkschafts-Fraktionen. Josef Muchitsch wird neuer Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG). Romana Deckenbacher übernimmt an der Spitze der Christgewerkschafter (FCG). Sie wird auch ÖGB-Vizepräsidentin und folgt auf Norbert Schnedl, der nach beinahe 17 Jahren nicht mehr für die beiden Ämter kandidiert. Deckenbacher ist Nationalratsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD).

Einige Anwärter auf ÖGB-Spitze

Muchitsch folgt in der Funktion als mächtiger FSG-Vorsitzender auf Rainer Wimmer. Zum Abschied meldete sich dieser nochmals mit klassenkämpferischen Tönen: „Schampus saufen, aber Pensionen kürzen“, warf er der ÖVP vor. Sowie, dass diese auf die Gewerkschaft noch drauf getreten sei, als Sebastian Kurz an der Macht war. Es sei höchste Zeit, die Arbeitszeit zu verkürzen und es brauche die klare Vision der sechsten Urlaubswoche.

Die neue Periode von Wolfgang Katzian an der ÖGB-Spitze läuft fünf Jahre. Stellt sich die Frage, wer ihm dann nachfolgen wird – er ist bereits 66 Jahre alt und wird nicht noch einmal kandidieren. Anwärter gibt es einige. Immer wieder genannt wurde Barbara Teiber, die Vorsitzende der mitgliederstärksten Teilgewerkschaft GPA, sowie Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft Vida und ÖBB-Zentralbetriebsrat. Aber auch Josef Muchitsch ist als Chef der sozialdemokratischen Gewerkschaftsfraktion nun ein heißer ein Kandidat für die Katzian-Nachfolge.

Wolfgang Katzian war vor seiner Zeit als ÖGB-Boss ebenfalls Vorsitzender der FSG, bevor er in dieser Funktion von Rainer Wimmer abgelöst wurde. Mit Josef Muchitsch ist nun erstmals ein Bau-Holz-Gewerkschafter an der Spitze der sozialdemokratischen Fraktion.

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