Das Tauchboot verunglückte beim Tauchgang zum Wrack der „Titanic“ innerhalb von Millisekunden. Die Insassen dürften ihren Tod nicht einmal bemerkt haben. Die genaue Unglücksursache bleibt unklar, doch gab es in der Vergangenheit bereits Probleme mit der Tauchkapsel.
Nach Tagen der Suche herrschte am Donnerstag traurige Gewissheit: Die fünf Insassen an Bord der „Titan“ starben bereits am Sonntag durch eine „katastrophale Implosion“ des Tauchboots, gab die US-Küstenwache nur wenige Stunden nach dem Fund mehrerer Wrackteile nur 500 Meter vom Bug der gesunkenen „Titanic“ bekannt. Sie hatte die Implosion bereits am Sonntag in Echtzeit detektiert. Man habe aber absolute Gewissheit erlangen wollen, bevor man den Tod der Crew bestätige.
Weltweit verfolgten Menschen die aufwendige Suchaktion, in die Flugzeuge, Schiffe, Tauchroboter und Sonorbojen involviert waren. Das dramatische Ende der von Stockton Rush betriebenen Tauchkapsel wirft auch ein Licht auf risikoreichen, teuren Abenteuertourismus. Mehrmals war der Chef der Betreiberfirma Oceangate vor seinen ambitionierten Plänen, die Tiefsee für die Masse zugänglich zu machen, gewarnt worden.
Was ist eine Implosion?
Bei einer Implosion bricht ein Objekt schlagartig zusammen, wenn der Außendruck größer ist als der Innendruck. Es ist das Gegenteil einer Explosion. Das Tauchboot Titan stand unter enormem Druck: Das Schiffswrack der Titanic liegt 3800 Meter unter der Meeresoberfläche. Die Titan war bereits eine Stunde und 45 Minuten des insgesamt zwei Stunden dauernden Tauchgangs unterwegs, als der Kontakt abbrach. Die Außenhülle des Boots musste daher wohl einem Druck von circa 380 Bar standhalten. Schon der kleinste strukturelle Defekt kann in großer Tiefe eine solche Katastrophe auslösen.
Wie starben die Insassen?
Die Implosion sei im Bruchteil einer Millisekunde passiert, zitierte CNN am Freitag Ex-Marineoffizierin Aileen Marty, eine Professorin für Katastrophenmedizin. „Das ganze Ding ist kollabiert, bevor die Menschen darin überhaupt bemerken konnten, dass es ein Problem gab.“ Ihr Tod sei schmerzlos gewesen. Leichenteile werden wahrscheinlich nicht mehr gefunden werden, sagen Experte.