Fast ein halbes Jahr nach seinem Verschwinden wurde die Leiche des britischen Schauspielers gefunden. Bekannt wurde er durch „Zimmer mit Aussicht“.
Der seit Mitte Jänner nach einer Bergwanderung im US-Staat Kalifornien vermisste britische Schauspieler Julian Sands ist tot. Dies habe die Identifizierung der am Wochenende von Wanderern am Mount San Antonio gefundenen menschlichen Überreste ergeben. Der bekannte Darsteller war ein erfahrener Bergwanderer, in den 1990er-Jahren überquerte er die Anden. Er wurde 65 Jahre alt.
Der auch als Mount Baldy bekannte Mount San Antonio ist der höchste Gipfel des San-Gabriel-Gebirges und ein beliebtes Wanderziel nahe der kalifornischen Metropole Los Angeles. Schlechtes Wetter hatte Anfang des Jahres dazu geführt, dass dort schwierige Bedingungen herrschten. „Die Untersuchung zur Todesursache dauert noch an“, hieß es.
Von „Killing Fields“ bis „Ocean‘s 13“
Der Schauspieler hatte 1985 mit der Oscar-gekrönten Romanverfilmung „Zimmer mit Aussicht“ seinen großen Durchbruch. Dort gab er den jungen romantischen Helden an der Seite von Helena Bonham Carter. Sands spielte viele höchst unterschiedliche Rollen: etwa den weißblonden Schweizer Gentleman-Tausendfüssler in David Cronenbergs „Naked Lunch“. Man sah ihn als gemeinen und verzweifelten Zuhälter in „Leaving Las Vegas“ aus dem Jahr 1995 an der Seite von Nicolas Cage. Oder als Terrorist in der Fernsehserie „24“ einen Nervengasanschlag planen. Bekannt auch das Drama „Killing Fields - Schreiendes Land“ aus dem Jahr 1984.
Sands spielte in populären Produktionen wie „Ocean‘s 13“ mit George Clooney und Brad Pitt (2007). Man sah ihn auch in der jungen Superman-Serie „Smallville“ und jüngst in „What/If“. Und in dem Schocker „Arachnophobia“: Als Kind war Sands von Horrorfilmen mit Christopher Lee fasziniert. Er spielte in einigen Produktionen dieses Genres, und, wie Kritiker ihm attestierten: Mit der gleichen Hingabe und Präzision wie in Arthouse- und Hochglanz-Produktionen.
(APA/Reuters/AFP)