Er war lange Wladimir Putins Mann fürs Grobe - in Syrien und der Ukraine. „General Armageddon“ wird Surowikin genannt. Laut „New York Times“ könnten der Hardliner und weitere Kommandanten aber von den Aufstandsplänen des Wagner-Chefs gewusst haben. Er wurde seit Samstag nicht mehr gesichtet, das lässt Gerüchte einer Säuberungsaktion aufkommen.
Er ist ein General, der in Russland großes Ansehen genießt. Er war an vielen Kampfschauplätzen im Einsatz: von Tschetschenien über Syrien bis hin zur Ukraine. General Sergej Wladimirowitsch Surowikin ist hochdekoriert. Doch jetzt gibt es Berichte, er könnte in die Aufstandspläne des Wagner-Chefs, Jewgenij Prigoschin, eingeweiht gewesen sein. Das berichtet zumindest die „New York Times“ unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen. Und laut diesen amerikanischen Quellen könnten auch noch andere russische Generäle die Revolte Prigoschins unterstützt haben. Der Söldner-Chef hätte wohl den Aufstand nicht gewagt, hätte er dabei nicht auf die Hilfe hoher Militärs gezählt, heißt es.
Diese Unterstützung kam dann aber allem Anschein nach nicht. Und Prigoschin ließ seine Kämpfer 200 Kilometer vor Moskau abziehen Der Kreml zeigte sich am Mittwoch unbeeindruckt von dem Bericht: „Es wird nun eine Menge Spekulationen, Klatsch und Tratsch über diese Ereignisse geben“, sagt Präsidialamtssprecher Dmitrij Peskow. „Ich denke, das ist ein solches Beispiel.“ Sollten aber tatsächlich Teile der russischen Militärführung bereits vorher von der Aktion informiert gewesen sein, so wäre das für Russlands Präsidenten, Wladimir Putin, eine alarmierende Nachricht. So gibt es bereits Gerüchte, es könnte eine Säuberungsaktion bevorstehen, weil Teile der Armee Prigoschin nicht entschieden genug aufhielten.
Die russischsprachige Moscow Times und ein Militärblogger berichten von der Inhaftierung Surowikins, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Andere Quellen schreiben, er werde verhört. Denn seit dem abgesagten Aufstand am Samstag wurde Surowikin nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen.
Schreckliche Flächenbombardements in Syrien
Surowikin zählt zu den Befehlshabern, die auf eine noch härtere Vorgangsweise in der Ukraine drängen. Hier ist er sich mit Prigoschin einig.