Die Bilanz

Die Inflation lässt sich nicht mehr schönreden

Finanzminister Magnus Brunner: Nur „leichte“ Überinflation?
Finanzminister Magnus Brunner: Nur „leichte“ Überinflation? Tobias Steinmaurer / picturedesk.com
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Wenn wir die heimische „Überinflation“ nicht bald in den Griff bekommen, drohen dem Land schwere Wohlstands- und Wettbewerbsfähigkeitsverluste. Regierung und Gewerkschaft scheint das seltsam kaltzulassen.


Finanzminister Magnus Brunner hat im TV neulich gemeint, die Inflation liege in Österreich „leicht“ über dem Europaschnitt. Und schuld daran seien im Wesentlichen die starken Lohnsteigerungen. Nun ja: Wenn man an den entscheidenden Schaltstellen der Republik so nonchalant mit Fakten umgeht, darf einen die gewaltige „Überinflation“ (Wifo) in diesem Land nicht mehr groß wundern.

Nur so zur Einordnung: Zuletzt lag die Teuerungsrate, gemessen am HVPI, in Österreich bei 8,8 und im Euroland-Schnitt bei 6,1 Prozent. Die Preise zogen im Mai hierzulande also um 44 (!) Prozent flotter an. Im Juni ist die Inflation in Österreich leicht gesunken, für den vergleichbaren Europaschnitt liegen noch keine Werte vor.

Die Löhne haben daran, wie man dem jüngsten „Research Brief“ des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) entnehmen kann, einen recht bescheidenen Anteil. Zumindest bisher, jetzt ändert sich das im Rahmen der berüchtigten Zweitrundeneffekte ja rasch.

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