Literatur

Büchner-Preis: Ein neuer Stern für Lutz Seiler

Für eine Erzählung bekam Seiler den Bachmann-Preis, sein Debütroman, „Kruso“, erhielt den Deutschen Buchpreis, für „Stern 111“ bekam er den Preis der Leipziger Buchmesse.
Für eine Erzählung bekam Seiler den Bachmann-Preis, sein Debütroman, „Kruso“, erhielt den Deutschen Buchpreis, für „Stern 111“ bekam er den Preis der Leipziger Buchmesse. Imago/Eberhard Thonfeld
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Die Romane „Kruso“ und „Stern 111“ machten den gebürtigen Ostdeutschen als Autor richtig populär, doch seine Gedichte haben ihm seit Jahrzehnten literarische Bewunderung gebracht: Über einen Meister der Lyrik und des Wenderomans.

Zwei Jahrzehnte lang hat der in der DDR aufgewachsene, heute unter anderem nahe Potsdam wohnende Autor Lutz Seiler Gedichte veröffentlicht, bevor 2014 sein erster Roman, „Kruso“, erschienen ist, 2020 gefolgt von „Stern 111“. Danach hat er weiter Gedichte veröffentlicht, vor allem den Band „schrift für blinde riesen“. Allein für seine Lyrik, die ihn einst zum Suhrkamp-Verlag brachte, würde der heute 60-Jährige den Büchnerpreis verdienen, den wichtigsten Literaturpreis im deutschsprachigen Raum, mit dem er nun geehrt wird: zwei Jahre nach dem Österreicher Clemens Setz, ein Jahr nach der deutsch-türkischen Autorin Emine Sevgi Özdamar. Letztere verbindet mit Seiler, dass beide einmal den Bachmann-Preis gewonnen haben. Der Büchnerpreis freilich ist so etwas wie die Krönung einer literarischen „Karriere“ im deutschsprachigen Raum, was sich auch im prallen Preisgeld von 50.000 Euro abbildet.

Den Bachmannpreis gewann Lutz Seiler damals, 2007, mit einer Erzählung. Aber die öffentliche Aufmerksamkeit ist reflexhaft auf das Wort „Roman“ gerichtet (was den kuriosen Effekt hat, dass Verlage heutzutage sogar kürzere Erzählungen als Romane ausschildern). Und so waren es dann doch seine Romane, die Lutz Seiler seit 2014 nach unzähligen Ehrungen im Literaturbetrieb auf eine noch viel breitere Bühne katapultiert haben. Zumal beide eine selten einhellige Kritikerbegeisterung in Deutschland hervorriefen und wichtige Preise erhielten, der erste den Deutschen Buchpreis, der zweite den Preis der Leipziger Buchmesse.

„Stern 111“: Einer der spätesten und besten Wenderomane

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