Klima:Wandel

Energiewende: Was hält uns jetzt noch auf?

In Europa und den USA warten Wind- und Solarprojekte mit 1500 Gigawatt Leistung auf einen Netzanschluss.
In Europa und den USA warten Wind- und Solarprojekte mit 1500 Gigawatt Leistung auf einen Netzanschluss. Tunvarat Pruksachat/Getty Images
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Ohne Verdopplung der Netze läuft der Ökostrom-Ausbau ins Leere. Österreich legt einen ersten Plan dafür vor. Eine rasche Umsetzung sichert das nicht.

Wer sagt, dass Strom immer teuer sein muss? An den letzten Wochenenden hat Europa so viel Solar- und Windenergie erzeugt, dass die Produzenten an der Börse sogar Geld drauflegen mussten, damit ihnen jemand die überschüssige Elektrizität abnimmt. Was auf den ersten Blick aussieht, wie die Erlösung für leidgeplagte Stromkunden, ist jedoch ein Alarmsignal. Denn Strom, auch sauberer, lässt sich leider nicht in Fässer abfüllen und auf Lager legen. Solange also die Netze fehlen, um die grüne Elektrizität zu den Kunden zu bringen, sorgt die Ökostrom-Flut vor allem dafür, dass die Netze um teures Geld ausbalanciert werden müssen. Und das ist nur der Status Quo. Wie sieht es erst aus, wenn die Staaten ihre strammen Erneuerbaren-Ausbaupläne umgesetzt haben?

Es genügt eben nicht, Windräder und Solaranlagen aufzustellen, wenn nicht ebenso rasch neue Stromleitungen gebaut werden. In Europa und den USA warten derzeit Wind- und Solarprojekte mit einer Leistung von 1500 Gigawatt auf einen Netzanschluss. Weltweit müsste das Stromnetz auf 152 Millionen Kilometer verdoppelt werden, um die Energiewende zu stemmen, schätzt das Analysehaus BNEF. Die Leitung wäre lang genug, um von der Erde bis zur Sonne zu reichen. Die weltweiten Kosten dafür werden auf 19 Billionen Euro geschätzt. Doch ohne Ausbau der Netze könnte künftig selbst grüner „Gratisstrom“ die Kunden teuer zu stehen kommen.

Endlich ein Plan für den Netzausbau

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