Zwei Tage vor den geplanten Rammstein-Konzerten in Wien, werden auch in Österreich Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann geäußert.
Nur einen Tag vor den geplanten Rammsteinkonzerten im Wiener Ernst-Happel-Stadion am Mittwoch und Donnerstag, meldete sich eine Betroffene aus Österreich zu Wort. Gegen den Sänger der Band, Till Lindemann wurden zuletzt schwere Vorwürfe erhoben: Sie schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Lindemann weist die Vorwürfe entschieden zurück. In Deutschland wird derzeit dazu ermittelt. Auch der Keyboarder der Gruppe, Christian Lorenz, soll sexuelle Übergriffe verübt haben.
Wie orf.at und die „Zib 1“ berichteten, erhebt nun auch eine Betroffene aus Österreich Vorwürfe. Sie berichtete gegenüber dem ORF an Eides statt davon, im Laufe der Rammstein-„Stadium Tour“, die seit 2019 stattfindet, ohne Zustimmung von Lindemann aufs Bett gedrückt und geschlagen worden zu sein. Fotografien, die die Betroffene als Beweis vorlegte, lies der ORF von forensischen Experten überprüfen. Die Frau möchte anonym bleiben.
Rekrutierung durch Alena M.
Wie bereits YouTuberin Kayla Shyx berichtete auch diese Betroffene davon, von Alena M. auf Social Media angeschrieben worden sein. Sie habe ihr in Aussicht gestellt Lindemann und weitere Bandmitglieder treffen zu können. Auch Erzählungen von Pre- und Afterpartys rund um das Konzert decken sich mit den Erzählungen anderer Frauen. Die Betroffene berichtet außerdem von einem Treffen mit Lindemann und anderen Frauen in dessen Hotelzimmer. Dort sei sie dann gegen ihren Willen geschlagen und aufs Bett geworfen worden. Sie spreche heute öffentlich über Ihre Erfahrung, um Ihre Geschichte erzählen zu können: „Ich zähle zu den Frauen, die von Till Lindemann sexuell missbraucht wurden, in der Hinsicht, dass er mich körperlich angefasst hat, obwohl ich das nicht wollte.“ Gegenüber dem ORF weisen Lindemann respektive seine Anwälte die Vorwürfe als falsch zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Am Mittwoch ist vor dem ersten Konzert in Wien eine Kundgebung der Initiative #aufstehn geplant, die „keine Bühne für Täter“ fordert. (red)
