Rammstein

Keine Pläne für Wien-Konzert-Absage: Lindemann erwirkt einstweilige Verfügung gegen Youtuberin

Till Lindemann auf einem Archivbild
Till Lindemann auf einem ArchivbildAPA / AFP / Christophe Gateau
  • Drucken

Vertreterinnen der Grünen hatten gefordert, dass das Konzert im Ernst-Happel-Stadion abgesagt wird, nachdem neue Vorwürfe gegen Till Lindemann bekannt wurden. Die Polizei leitet keine Ermittlungen ein. In Hamburg entschied ein Gericht zugunsten des Sängers.

Neue Wendung im Fall Till Lindemann. Nach Angaben des Anwalts des Rammsteinsängers hat das Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen jene Frau erwirkt, die Anfang Juni ein Video mit dem Titel „Was wirklich bei Rammstein Afterpartys passiert“ auf ihren Youtube-Kanal hochgeladen hat - und damit eine Reihe von Anschuldigungen gegen Lindemann auslöste. Das Video der Youtuberin Kayla Shyx wurde 5,8 Millionen Mal angeklickt. Das Landgericht urteilt allerdings, dass es sich dabei um prozessual unwahre Tatsachenbehauptungen handle. Die Vorwürfe könnten nicht ausreichen glauhaft gemacht werden.

In Wien stehen am Mittwoch und Donnerstag zwei Konzerte der deutschen Band an. Vizekanzler und Kulturminister Werner Kogler (Grüne) und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) haben nicht vor, diese beiden Konzerte abzusagen. Auch wenn Vertreterinnen der eigenen Partei fordern, die Auftritte im Ernst-Happel-Stadion abzusagen.

Denn erst am Montag waren neue Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann aufgetaucht, diesmal von einer Frau aus Österreich: Sie schilderte dem ORF, dass Lindemann sie im Laufe der Rammstein-„Stadium Tour“, die seit 2019 stattfindet, ohne ihre Zustimmung aufs Bett gedrückt und geschlagen habe. Fotografien, die die Betroffene als Beweis vorlegte, lies der ORF von forensischen Experten überprüfen. Lindemann selbst gab gegenüber dem ORF kein Statement ab.

Lindemann nicht angezeigt

Die Polizei wird vorerst jedenfalls keine Ermittlungen einleiten, gab eine Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft gegenüber dem „Standard“ bekannt. Der Fall könne demnach mangels konkreter Informationen vorerst nicht weiter geprüft werden. Konkret fehlt den Behörden Ort und Zeit, wann und wo sich der Vorfall zugetragen haben soll. Die Frau ist anonym geblieben, auch gegenüber dem ORF. Sie zeigte Lindemann auch nicht an. 

Kogler (Grüne) zeigte am Dienstag nun Verständnis für die Forderung der Grünen Frauen, die Konzerte zu streichen. Dies resultiere daraus, dass Frauen, die entsprechende „plausible Vorwürfe erheben, nicht immer ausreichend Gehör gefunden haben“, so Kogler am Rande des Sommerministerrates. Zugleich stellte er jedoch auch klar: Weder Mayer noch er würden in die Durchführung oder die Absage von Konzerten „eingreifen“. (APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.