Parlamentswahl

Nach Auszählung von Auslandsstimmen: Koalitionsbildung in Spanien noch schwieriger

Für Pedro Sánchez wird es herausfordernd, eine Mehrheit im Parlament zu finden.
Für Pedro Sánchez wird es herausfordernd, eine Mehrheit im Parlament zu finden.Reuters/JUAN MEDINA
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Nach der Auszählung der Auslandsstimmen verschiebt sich ein Mandat von den bisher regierenden Sozialisten (PSOE) zur konservativen Volkspartei (PP). Dem Land steht eine komplizierte Regierungsbildung bevor. 

Nach der Auszählung von Auslandsstimmen der Parlamentswahl in Spanien wird eine Regierungsbildung noch schwieriger. Die konservative Volkspartei (PP) vergrößerte laut Angaben vom Samstag ihren Vorsprung vor den bisher regierenden Sozialisten (PSOE) um ein Mandat. Damit wird es für Ministerpräsident Pedro Sánchez noch mühevoller, eine Mehrheit im Parlament zu finden, während Feijóo unverändert geringe Aussichten auf hinreichende Unterstützung hat.

Wie die Wahlkommission und beide Parteien am Samstag mitteilten, wanderte ein Mandat in der Hauptstadt Madrid von den Sozialisten zur PP des Herausforderers Núñez Feijóo. Das habe die Auszählung der Stimmen von mehr als 233.000 Spaniern, die im Ausland leben, ergeben.

Separatisten als Königmacher?

Für eine absolute Mehrheit ist der Rückhalt von mindestens 176 der 350 Abgeordneten erforderlich. Zuletzt waren den Sozialisten und ihren möglichen Verbündeten 172 Mandate zugerechnet worden, während die Volkspartei und ihre möglichen Partner auf 170 Sitze kamen. Nach der Auszählung der Auslandsstimmen liegen nun beide Gruppen gleichauf bei jeweils 171 Abgeordneten, darunter auf der einen Seite 137 der Volkspartei und auf der anderen Seite 121 der Sozialisten.

Nach der Wahl vom vergangenen Sonntag war bereits deutlich geworden, dass Klein- und Kleinstparteien bei den Bemühungen um eine Regierungsbildung maßgeblich mitreden. Eine Schlüsselrolle könnten die katalanische Separatisten-Partei Junts und ihr im Exil lebender Spitzenvertreter Carles Puigdemont spielen, der 2017 mit dem Versuch einer Abspaltung der wohlhabenden Region gescheitert war. Junts gilt als denkbarer Unterstützer von Sánchez. Feijóo hingegen wäre für eine Koalition auf die rechtspopulistische Partei Vox angewiesen, mit der die meisten übrigen Parteien nicht zusammenarbeiten wollen. (APA/Reuters)

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