Bericht: Dutzende Tote bei Raketenangriff auf Aleppo

Bericht Dutzende Tote Raketenangriff
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Es soll mindestens 50 Todesopfer geben. Am Dienstag sind zudem nahe des Präsidentenpalastes in Damaskus mehrere Granaten eingeschlagen.

Bei einem Raketenangriff der syrischen Armee auf die Wirtschaftsmetropole Aleppo sind bis zu 50 Menschen getötet worden, wie mehrere Medien unter Berufung auf Oppositionsquellen am Dienstag berichteten. Von dem Anschlag, der laut dem Syrischen Forschungs- und Kommunikationszentrum (SRCC) bereits am späten Montagabend stattfand, sei vor allem das von Rebellen besetzte Viertel Jabal Badro betroffen gewesen.

Während der arabische TV-Sender Al-Jazeera, die israelische Tageszeitung "Times of Israel" (Onlineausgabe), sowie die ebenfalls israelische Nachrichtenseite "ynet" von 50 Toten sprachen, hieß es in anderen Medien, bei dem Anschlag seien mindestens 20 Personen getötet worden. Die Zahl der Todesopfer könne aber noch steigen, da weiter Opfer "aus den Trümmern geborgen werden", hieß es von Seiten der Beobachtungsstelle in London, die den syrischen Rebellen nahe steht. Bei dem Angriff durch die Boden-Boden-Rakete auf den von Aufständischen eroberten Stadtteil Jabal Badro seien drei aneinandergrenzende Gebäude eingestürzt.

Granaten-Einschlag nahe Präsidentenpalast

In der Nähe des Präsidentenpalastes in Damaskus sind unterdessen am Dienstag drei Mörsergranaten eingeschlagen. Das berichteten Aktivisten der Revolutionsbewegung unter Berufung auf Augenzeugen. Ihren Angaben zufolge trafen die Granaten das Gelände des Teshreen-Palastes, der etwa 800 Meter vom Palast von Präsident Bashar al-Assad entfernt liegt. Aus mehreren Vierteln der syrischen Hauptstadt wurden zudem Kämpfe zwischen Rebellen und den Regierungstruppen gemeldet.

Russland schickt Hilfsgüter

Russland schickte hatte bereits zuvor Flugzeuge mit Hilfsgütern nach Syrien geschickt.  Sie könnten auf dem Rückflug russische Staatsbürger aus dem Bürgerkriegsland in Sicherheit bringen. Die beiden Maschinen des Katastrophenschutzministeriums starteten am Dienstag in Moskau in Richtung Latakia in Syrien, wie das Ministerium mitteilte. Auf dem Rückweg könnten sie auf Wunsch Russen aus Syrien mitnehmen. An Bord der beiden Iljuschin-Flugzeuge seien insgesamt 46 Tonnen Hilfsgüter, sagte ein Sprecher.

Der seit fast zwei Jahren andauernde Konflikt zwischen der Regierung und Gegnern von Präsident Bashar al-Assad hat sich längst zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet. Dabei sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen fast 70.000 Menschen getötet worden. Die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien stieg mittlerweile auf mehr als 850.000 Menschen. Vor einem Jahr hatte die UNO die Zahl der ins Ausland gelangten Flüchtlinge mit 33.000 angegeben.

Mehr als vier Millionen Menschen brauchen laut den Vereinten Nationen Hilfe. Die UNO-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos sprach am Dienstag in Genf von einer "humanitären Tragödie".

(APA)

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