Lebensmittelhandel

„Wahre Preise“ inklusive Umweltbelastung: Penny macht Produkte teurer

Michele Tantussi
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Eine Woche lang werden in Deutschland in allen Penny Filialen für ausgewählte Produkte die „wahren Preise“ inklusive Umweltbelastung verlangt.

Mit einer ungewöhnlichen Aktion wird diese Woche in allen Penny Filialen in Deutschland für neun Produkte des Sortiments ein bis zu doppelt so hoher Preis verlangt. Grund ist die Berechnung der Produktpreise inklusive aller verursachten Gesundheits- und Umweltschäden.

So kostet dann eine Packung Wiener Würstchen (in Österreich als Frankfurter bekannt) plötzlich 6,01 Euro statt 3,19 Euro. Der Preis für Mozzarella erhöht sich von 89 Cent auf 1,55 Euro und für Fruchtjoghurt muss 1,56 Euro statt 1,19 Euro bezahlt werden, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Wochenende berichtete.

Es sei ein gewagter Schritt in Zeiten, in denen viele Haushalte ohnehin unter der Explosion der Lebensmittelkosten leiden. Denn die Produkte vom Käse bis zum Wiener Würstchen werden dadurch um bis zu 94 Prozent teurer, wie die Handelskette in Deutschland mitteilte.

Mit der dieswöchigen Aktion in allen 2150 deutschen Filialen wolle das Unternehmen Problembewusstsein bei den Kunden schaffen. Die Mehreinnahmen will die zur Rewe-Gruppe gehörende Kette nicht behalten, sondern für ein Projekt zum Klimaschutz und zum Erhalt familiengeführter Bauernhöfe im Alpenraum spenden.

Die „wahren Preise“ wurden von Wissenschaftlern der Technischen Hochschule Nürnberg und der Universität Greifswald ermittelt. Neben den üblichen Herstellungskosten wurde bei den Berechnungen auch die Auswirkungen der Lebensmittelproduktion auf Boden, Klima, Wasser und Gesundheit.

Für den österreichischen Markt sei so eine Aktion derzeit nicht geplant, hielt die Rewe-Group auf Anfrage fest. (jup)

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