Tirol

Toter Bub in Kitzbüheler Ache: Vater bleibt in Untersuchungshaft

Die Polizei ging zunächst von einem Raubversuch auf den Vater aus. Doch später geriet der 38-Jährige ins Visier der Ermittlungen.
Die Polizei ging zunächst von einem Raubversuch auf den Vater aus. Doch später geriet der 38-Jährige ins Visier der Ermittlungen.APA / Georg KÖchler/zoom Tirol
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Der 38-Jährige wird verdächtigt, seinen sechsjährigen Sohn getötet zu haben. Wegen Tatbegehungsgefahr wurde seine U-Haft verlängert.

Ende August 2022 ist ein Sechsjähriger tot in der Kitzbüheler Ache in St. Johann in Tirol gefunden worden. Verdächtig ist der Vater des Buben. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Diese wurde nun wegen Tatbegehungsgefahr verlängert, teilte das Innsbrucker Landesgericht am Montag mit. Die nächste Haftprüfung findet in zwei Monaten statt.

Zuletzt hatte in der Causa der Oberste Gerichtshof (OGH) eine Grundrechtsbeschwerde des Verteidigers des Vaters zurückgewiesen. Sie richtete sich gegen eine Entscheidung des Oberlandesgericht (OLG) Innsbruck, wonach der Mann weiter in U-Haft bleiben muss. Der OGH wies dies im Mai jedoch zurück, die vom OLG bzw. dem Haftrichter subsumierte Tatbegehungsgefahr sei „nicht willkürlich“, vielmehr begründet erfolgt und daher nicht zu beanstanden. Mediale Berichte, wonach sich der Oberste Gerichtshof in irgendeiner Art und Weise inhaltlich mit dem Fall befasst und darüber geurteilt habe, seien nicht zutreffend, stellte ein Sprecher des Höchstgerichts klar und verwies auf die geltende Rechtsordnung.

Zunächst Raubüberfall vermutet

Ursprünglich war man in dem Fall, der auch international Schlagzeilen machte, von einem Raubüberfall auf den Vater ausgegangen. Der Mann sollte demnach in der Nacht auf einer Promenade neben der Ache von einem Unbekannten mit einer Flasche bewusstlos geschlagen und beraubt worden sein. Danach sollte der Sechsjährige selbstständig aus dem Kinderwagen gestiegen, in die Ache gestürzt und dort ertrunken sein. Doch nach monatelangen, intensiven Ermittlungen, bei denen sich keine Spur nach dem angeblichen Räuber herauskristallisierte, geriet der 38-Jährige ins Visier und wurde schließlich am 27. Februar festgenommen. Er soll den Buben getötet und den Raubüberfall vorgetäuscht haben. Konkrete Ermittlungsergebnisse sollen ihn schwer belasten. (APA)

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